Die Psychoanalyse

Während eine tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie gegen Angststörungen in der Regel mit der Angstbewältigung endet, geht die Psychoanalyse weiter. Bei dieser Methode steht die gesamte Persönlichkeit des Patienten im Mittelpunkt, nicht das Symptom, zum Beispiel die Angststörung. In der Analyse wirkt der Therapeut weniger stark am Bewältigungsprozess des Patienten mit. Das wird alleine schon durch die Gesprächssituation zwischen Therapeuten und Patienten deutlich.

Während einer Psychotherapie sitzen sich beide gegenüber, während der Analyse liegt der Patient auf einer Coach ohne Sichtkontakt mit dem Therapeuten. Dadurch ist der Patient stärker auf sich selbst gestellt. Er kann beispielsweise nicht in den Augen des Therapeuten ablesen, ob dieser einer Aussage zustimmt oder nicht. Ziel der Analyse ist es, dass der Patient selbst zu den unbewussten Motiven seiner Persönlichkeit findet und diese in sein Leben integriert.

Unterscheidungsebene Psychotherapie Psychoanalyse
Ziel Bewältigung der akuten Ängste
Bewusstwerdung und Veränderung der Persönlichkeit
Schwerpunkt Fokus auf konkrete Ängste und deren Ursache Umfassender Blick auf Leben und Entwicklung des Patienten
Dauer bis zu 120 Stunden (eine Sitzung pro Woche) bis zu 300 Stunden (bis zu drei Sitzungen pro Woche)
Äußerer Rahmen
Gesprächssituation im Sitzen mit Sichtkontakt Patient liegt auf der Coach ohne Sichtkontakt

Sowohl die Psychotherapie als auch die Psychoanalyse werden besonders bei generalisierter Angststörung, [Lexikon: posttraumatischem Belastungssyndrom; Posttraumatisches Belastungssyndrom] und Depressionen eingesetzt. Aber auch alle anderen Angsterkrankungen sind mit dieser Methode heilbar. Trotzdem sollten Sie sich auf jeden Fall auch den verhaltenstherapeutischen Ansatz ansehen, mit dem ebenfalls sehr gute Ergebnisse erzielt werden. Vielen Menschen liegt dieser Ansatz mehr als die tiefenpsychologischen Ansätze.