Menière-Krankheit Behandlung

Bei einem akuten Schwindelanfall wird der Arzt Bettruhe und Mittel gegen Übelkeit und Erbrechen wie Betahistin verordnen. Eventuell ist auch die Einnahme eines Beruhigungsmittels wie Sulpirid ratsam. Die Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde empfiehlt außerdem den Einsatz von Glucocorticoiden sowie die Infusion von Cinnarizin oder Flunarizin. Diese Wirkstoffe fördern die Durchblutung des Innenohres und bessern so die Beschwerden.

Für die langfristige Behandlung gibt es bislang noch keine Medikamente, die die Schwindelanfälle verhindern könnten. Infrage kommt eventuell die Einnahme des durchblutungsfördernden Flunarizin oder von Betahistidin. Daneben sollten die bereits genannten Empfehlungen für den Alltag beachtet werden.

In Fällen, in denen die Krankheit sehr schwer verläuft und immer wieder unerträgliche Schwindelanfälle auftreten, bleiben als letzte Möglichkeit nur noch sehr drastische Maßnahmen, die das Gleichgewichtsorgan mehr oder weniger ausschalten. Dies kann zum Beispiel mithilfe des Aminoglykosid-Antibiotikums Gentamicin geschehen, das direkt vor das Trommelfell gebracht wird, von dort bis zu den Bogengängen vordringt und die Sinneszellen im Innenohr zerstört. Dieser Effekt von Gentamicin ist sonst an sich nur eine unerwünschte Nebenwirkung dieses Mittels, die aber hier gezielt zu therapeutischen Zwecken genutzt wird. Eine andere Möglichkeit ist die Durchtrennung des Gleichgewichtsnervs (Nervus vestibularis), der die Impulse von den Sinneszellen zum Gehirn weiterleitet, sowie eine operative Entfernung des Gleichgewichtsorgans.