Hörsturz Ursachen

Der akute Hörsturz wird auf Durchblutungsstörungen in Form von kleinen Blutgerinnseln im Innenohr (Innenohrinfarkt - ähnlich wie ein Gefäßverschluss bei Herzinfarkt oder Schlaganfall) zurückgeführt, die durch verschiedene Faktoren bedingt sein können. Hintergrund: Im Innenohr befinden sich die Haarzellen, die für das Hören zuständig sind. Diese Haarzellen werden durch kleine Blutgefäße mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. Eine verminderte Durchblutung kann die Haarzellen schädigen, was das Hören beeinträchtigt. Mögliche Ursachen für eine Minderdurchblutung des Innenohrs sind:
  • Blutdruckabfall
  • Herzerkrankungen wie Herzmuskelschwäche (Herzinsuffizienz) oder Angina pectoris
  • (sehr schmerzhafte Brustenge mit Atemnot und Todesangst)
  • Faktoren des Herz-Kreislauf-Systems, die eine Verdickung des Blutes oder erhöhte Blutgerinnung begünstigen: erhöhte Blutfettwerte (besonders Cholesterin), hohe Konzentration von gerinnungsfördernden Stoffen im Blut (zum Beispiel der Blutgerinnungsfaktor Fibrinogen), Arterienverkalkung (Arteriosklerose), Bluthochdruck (Hypertonie) und übermäßiger Nikotingenuss
  • ungenügender Sauerstoffgehalt des Blutes
  • Verschluss eines Blutgefäßes durch ein Blutgerinnsel (Thrombose)
  • plötzlicher vollständiger Verschluss eines Gefäßes (Embolie)
  • Schlaganfall (Apoplex)
  • Verdickung des Blutes
  • (Hyperviskosität)
  • Virusinfektionen (wie zum Beispiel Mumps, Herpes simplex oder HIV)
  • Stoffwechselerkrankungen (wie zum Beispiel Diabetes mellitus Typ 1 oder Diabetes mellitus Typ 2).
Außerdem können die individuelle Lebensführung mit viel Stress oder schwere seelische Belastungs- und Konfliktsituationen Ursachen für einen Hörsturz sein. Stress geht mit einer Fülle von Reaktionen einher, unter anderem mit einer vermehrten Ausschüttung des Hormons Kortisol. Ein erhöhter Kortisolwert im Blut bewirkt einerseits eine Verengung der Blutgefäße. Daraus resultiert eine verminderte Durchblutung des Innenohrs mit gestörter Sauerstoff- und Nährstoffversorgung. Zum anderen können die winzigen Sinneszellen des Ohres durch das Kortisol geschädigt werden. Das führt wiederum zu einer gestörten Schallempfindung.

Als weitere Ursache eines Hörsturzes diskutiert werden virale Schädigungen der Nerven, die für die Übertragung der Hörsignale aus dem Innenohr an das Gehirn zuständig sind ist. Auch eine Virusinfektion des Innenohres oder ein Verschluss der Arterie, die das Innenohr mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt, kann Ursache für einen akuten Hörverlust sein.

Darüber hinaus müssen noch folgende Ursachen eines Hörsturzes vom Arzt abgeklärt werden:
  • Fehlstellungen der Halswirbelsäule, die zu Verschleißerscheinungen der Halswirbelsäule führen. Daraus resultiert wiederum eine schlechtere Durchblutung des Innenohres.
  • Gefäßmissbildungen im Bereich des Ohres (angeboren oder durch äußere Einflüsse wie zum Beispiel Unfall und anschließende Vernarbung verursacht)
  • Tumore an oder in Gefäßen
  • Tumore an oder in Nervenknäueln
  • Innenohrschädigungen nach einer Bestrahlung
  • Einblutungen in das Innenohr
  • Schädigungen durch Medikamente.
Ein bereits bestehender Hörsturz kann durch folgende Faktoren verstärkt werden:Risikogruppen sind: