Migräne Behandlung

Insbesondere bei stärkeren Anfällen und zum Vorbeugen von Migräneattacken gibt es wirkungsvolle verschreibungspflichtige Medikamente.

Bei sehr starken Kopfschmerzen, langen oder häufigen Migräneattacken (mehr als einmal pro Woche), kann einer Migräne medikamentös vorgebeugt werden. Hierzu stehen Medikamente aus der Gruppe der Betablocker (beispielsweise Propranolol-HCl oder Metoprolol), der Kalziumkanalblocker Flunarizin oder der Dopaminagonist Lisurid zur Verfügung.

Beim Auftreten einer Migräneattacke helfen bei leichteren Anfällen oft nichtopioide Schmerzmittel (Diclofenac oder Paracetamol). Vor Einnahme der Schmerzmittel sollte jedoch ein Prokinetikum wie beispielsweise Metoclopramid verwendet werden. Alternativ lönnen Sie auch Medikamente mit der Wirkstoffkombination Paracetamol + Metoclopramid einnehmen. So können Übelkeit und Erbrechen reduziert werden. Daneben bewirken Prokinetika, dass die Schmerzmittel besser vom Körper aufgenommen werden und so besser wirken können. Wichtig ist, dass Schmerzmittel ausreichend dosiert werden und keine Kombinationspräparate, die beispielsweise Koffein enthalten, verwendet werden, da diese zu Dauerkopfschmerzen führen können.

Triptane (beispielsweise Sumatriptan, Rizatriptan, Naratriptan, Zolmitriptan oder Frovatriptan) sind die Substanzen mit der besten Wirksamkeit bei der akuten Migräneattacke. Sie wirken zu jedem Zeitpunkt der Attacke - sie müssen also nicht notwendigerweise zu Beginn eines Anfalls eingenommen werden - und helfen auch gegen die typischen Begleiterscheinungen wie Übelkeit und Erbrechen. Nicht angewendet werden sollten Triptane während des Auftretens von Aurasymptomen.

Tritt keine Besserung ein, so können als zweite Wahl nach den Triptanen die so genannten Mutterkornalkaloide wie beispielsweise Dihydroergotamin zum Einsatz kommen.

Vorsicht ist bei der unkontrollierten Einnahme von Schmerzmitteln geboten. Für alle Präparate (Schmerzmittel, Triptane, Mutterkornalkaloide) gilt: Die Einnahme darf nicht häufiger als zehn- bis zwölfmal im Monat erfolgen, sonst besteht die Gefahr eines durch Medikamente induzierten Kopfschmerzes. Es ist unbedingt darauf zu achten, welche Medikamente nicht miteinander kombiniert werden dürfen. Fragen Sie dazu bitte Ihren Arzt.