Heuschnupfen Ursachen

Heuschnupfen ist eine allergische Reaktion des körpereigenen Abwehrsystems (sogenanntes Immunsystem). Diese körpereigene Abwehr dient eigentlich dazu, Krankheitserreger abzuwehren, wenn diese in den Körper eindringen. Bei einer Allergie ist die körpereigene Abwehr gestört und richtet sich auch gegen harmlose Eindringlinge, das Immunsystem bekämpft den Eindringling als Allergen.

Ein Stoff wird medizinisch als Allergen bezeichnet, wenn er prinzipiell eine Allergie auslösen kann. Hierzu zählen auch die Pollen: Die wichtigsten auslösenden Pollen bei Heuschnupfen sind hierzulande Gräser- und Getreidepollen, sowie Baumpollen von Hasel, Birke und Erle.

Bei Menschen ohne Allergie reagiert das Abwehrsystem (Immunsystem) nur sehr gering auf solche Allergene. Bei Menschen, die allergisch sind, reagiert das Immunsystem gesteigert.

Die Beschwerden beginnen in der Regel zur Blütezeit der Bäume im Frühjahr. Aber schon ab Januar können Frühblüher (zum Beispiel Haselnuss und Erle) ihren Blütenstaub abgeben ? darum sollte man auch in den ersten Monaten des Jahres an einen Heuschnupfen denken. Die Hauptbeschwerdezeit ? die sogenannte Heuschnupfensaison beginnt mit der Birkenblüte Ende März und im April, in dieser Zeit wird die erste heftige Heuschnupfenwelle ausgelöst. Von Mai und Juni sind es vor allem die Wiesengräser und Roggen, die Heuschnupfensymptome hervorrufen. Und sogar einige Kräuter können Heuschnupfen verursachen. So macht vor allem Beifuß als sogenannter Spätblüher den Allergikern das Leben schwer.

Treten die Beschwerden im Winter auf, so handelt es sich meist um eine Allergie auf Hausstaubmilben oder Tierhaare.

Heuschnupfen ist eine sogenannte Allergie vom Soforttyp. Nach dem ersten Kontakt mit beispielsweise einer Sorte Pollen produzieren bestimmte weiße Blutkörperchen (Plasmazellen) passende Antikörper, die medizinisch IgE genannt werden. Diese binden sich auf die Oberfläche von sogenannten Mastzellen, in denen sich der Allergie-Botenstoff Histamin befindet. Diese Zellen schütten bei einem erneuten Kontakt mit dem Allergen das Histamin aus. Und das Histamin verursacht die für Heuschnupfen typischen Beschwerden. Es erweitert die kleinen Blutgefäße der Haut, die sich rötet. Histamin ist auch dafür verantwortlich, dass Flüssigkeit aus den Blutgefäßen leichter ins Gewebe gelangt. Dadurch schwellen beispielsweise die Schleimhäute an und die Nase läuft oder die Augen tränen. Histamin reizt obendrein Nervenenden und löst damit Brennen und Jucken aus.

Warum der eine Mensch allergisch reagiert und ein anderer nicht, warum sich Allergien bilden oder auch wieder verschwinden, ist bislang nicht wirklich geklärt. Genetische Faktoren spielen eine Rolle dabei, dass eine Allergie entsteht. Beleg dafür ist, dass Allergien familiär gehäuft vorkommen. Auch Umwelteinflüsse wie eine an Allergenen besonders reiche Umgebung (Stichwort Luftverschmutzung) scheinen eine Rolle zu spielen. Man nimmt an, dass auch eine übertriebene Hygiene eine Rolle spielt bei der stetig steigenden Zahl an Allergien in westlichen Industrieländern.

Außerdem begünstigen Vorschäden an Bronchien, Haut und Darm das Entstehen von Allergien.