Erektionsstörungen Selbsthilfe & Vorbeugung

Eine gesunde Lebensführung beugt Risikofaktoren und damit auch einer Erektionsstörung vor. Sie zeichnet sich durch fettarme Ernährung, ausreichend Bewegung, eingeschränkten Alkoholkonsum, weitgehenden Verzicht auf Nikotin und die Vermeidung von Stress aus. Werden bereits Erektionsprobleme wahrgenommen, ist Offenheit gegenüber der Partnerin/dem Partner wichtig. Sexuelle Konflikte können nur im gemeinsamen Gespräch gelöst werden.

Diabetiker sollten unbedingt ihren Blutzuckerspiegel gut einstellen lassen. Dies ist die beste Möglichkeit, die vielen Komplikationen der Zuckerkrankheit, zu denen auch eine nachlassende Erektionsfähigkeit gehört, zu vermeiden.

Ein freiverkäufliches Mittel gegen erektile Dysfunktion ist eine homöopathische Zubereitung aus Trockenextrakten von Keuschlammfrüchten (Vitex agnus-castus D2). Auch Yohimberinde kann bei Erektionsstörungen eingenommen werden. Der Wirkmechanismus dieser Präparate ist zwar nicht beschrieben. Dennoch können sie besonders bei psychisch bedingten Erektionsstörungen helfen.

Schon seit Jahrhunderten wird einheimische Pflanzen der Ruf, positive Einflüsse auf das "Liebesleben" zu haben, nachgesagt. Konkrete Studien existieren dafür aber bisher nicht. Allerdings wären sexuell stimulierende Wirkungen aufgrund bestimmter Inhaltsstoffe denkbar, zum Beispiel:

  • auf das zentrale Nervensystem wirkende Effekte der Alkaloide der Alraune (Mandragora officinalis)
  • über das Gehirn durch einen Duftstoff aus der Trüffel
  • über eine Reizung des Urogenitaltrakts durch verschiedene ätherische Öle, wie Liebstöckel (Levisticum officinale), Allermannsharnisch (Allium victorialis), Meerrettich (Armoracia rusticana) und Sellerie (Apium graveolens).
  • In Tierversuchen wurde dem Knabenkraut (Orchis sp.) eine sexuelle Stimulierung nachgewiesen.
  • Auch Ginseng könnte bei erektiler Dysfunktion hilfreich sein. Den Mechanismen einer verbesserten Erektion durch Ginseng liegt eine Kombination aus einer Erweiterung der Blutgefäße, einem verbesserten Blutfluss auch in kleinsten Blutgefäßen, einer Einwirkung auf die glatte Muskulatur des erektilen Gewebes sowie Stress und Angst entgegenwirkender Faktoren zugrunde.
Die eigenmächtige Einnahme von rezeptpflichtigen Medikamenten wie Viagra, Levitra oder Cialis ist strikt zu vermeiden. Ebenso die Verwendung von ?Wundermittel? aus fernen Ländern wie beispielsweise Stierhoden, Strychnin und Spanische Fliege. Diese Mittel können bei unsachgemäßer Anwendung schwere, in seltenen Fällen sogar lebensbedrohliche Nebenwirkungen haben.

Vermeiden Sie auf jeden Fall, sich auf eigene Faust im Internet und/oder Ausland Medikamente zu besorgen. Gerade zum Thema Erektionsstörungen gibt es eine große Handelsplattform. Dementsprechend sind auch viele Medikamenten-Fälschungen und "Schwarze Schafe" auf dem Markt.

Der Besuch einer Selbsthilfegruppe oder psychotherapeutische Verfahren können ebenfalls hilfreich sein. Qualifizierte Ansprechpartner finden Sie zum Beispiel beim Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP).

Wann zum Arzt bei Erektionsstörungen

Wenn die Erektionsstörungen das seelische Wohlbefinden beeinträchtigen oder die Partnerschaft belasten, sollte in jedem Fall ein Arzt aufgesucht werden. Es gibt auch speziell ausgebildete Urologen oder Andrologen, die Sprechstunden zum Thema "erektile Dysfunktion" anbieten.

Fühlen sich Betroffene durch die Erektionsstörungen nicht beeinträchtigt, ist der Besuch eines Arztes dennoch ratsam. Denn plötzlich oder schleichend einsetzende Erektionsstörungen können ein Hinweis auf ernste organische Erkrankungen wie beispielsweise Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit), Bluthochdruck (Hypertonie) oder Arteriosklerose (Arterienverkalkung) sein.