Epilepsie Selbsthilfe & Vorbeugung

Bei Epilepsie ist keine Selbstmedikation möglich. Es sollten jedoch bestimmte Situationen, die unter Umständen einen Anfall auslösen können, gemieden werden. Dies können extremer Schlafmangel, Alkohol- und Drogenmissbrauch oder auch "Flackerlicht" in Diskotheken sein.

Hatte ein Kind bereits einmal einen Fieberkrampf, besteht bei Fieber eine erhöhte Anfälligkeit für weitere Krampfanfälle. In diesem Fall sollten Eltern bei fiebrigen Infektionen schon ab einer Temperatur von 38,5°C zu Fieberzäpfchen oder -saft mit Paracetamol oder Ibuprofen greifen. Auch Wadenwickel (bei Kleinkindern nicht kalt, sondern nur lauwarm) und ausreichendes Trinken können helfen, die Temperatur zu senken und einen Krampfanfall zu vermeiden.

Epileptiker sollten immer einen Notfallausweis bei sich führen. Dies geht am besten in Verbindung mit der so genannten SOS-Kapsel, die an einer Kette um den Hals getragen wird. In einer solchen Kapsel finden sich unter anderem alle für Helfer wichtigen Angaben.

Wer Zeuge eines epileptischen Anfalls wird, sollte nicht aktiv eingreifen, aber möglichst dafür sorgen, dass der Betroffene vor Verletzungen geschützt ist. Folgende Verhaltensregeln sollten Helfer beachten:
  • Bewahren Sie Ruhe.
  • Registrieren Sie die Dauer des Anfalls.
  • Räumen Sie Gegenstände außer Reichweite, die eventuell eine Verletzungsgefahr darstellen könnten.
  • Lockern Sie beim Betroffenen eventuell beengende Kleidung.
  • Schieben Sie dem Betroffenen nichts zwischen die Zähne.
  • Hindern Sie den Betroffenen nicht an den Zuckungen, halten Sie Arme und Beine nicht fest, das könnte eher die Anfallsdauer verlängern.
  • Schützen Sie den Betroffenen vor einer eventuellen Unterkühlung.
  • Verständigen Sie einen Arzt, wenn Zuckungen mehr als fünf bis zehn Minuten andauern, das Gesicht blau angelaufen ist, die Zuckungen nur vorübergehend abklingen oder die Verwirrtheit länger als 30 Minuten bestehen bleibt.
  • Wird der Betroffene bewusstlos, lagern Sie ihn in der stabilen Seitenlage und informieren Sie einen Arzt.

Wann zum Arzt bei Epilepsie

Wenn die Symptome eines leichten Krampfanfalls (ohne Bewusstseinsstörung) auf eine Epilepsie schließen lassen oder bereits mindestens zwei Mal ein solcher Anfall aufgetreten ist, sollte man zum Arzt gehen. Anfälle mit Bewusstseinsstörung oder gar Bewusstlosigkeit müssen sofort vom Arzt oder Notarzt behandelt werden.

Leidet ein Kind an einem Fieberkrampf, der länger als fünf Minuten anhält, sollte ein Notarzt gerufen werden.

Auch bei folgenden Symptomen wird eine ärztliche Untersuchung empfohlen:
  • häufig wieder auftretende Aufmerksamkeitspausen,
  • häufiges "Wegtreten" für kurze Augenblicke,
  • nicht unterdrückbare Zuckungen oder
  • unerklärbare Stürze.
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