Allergie - das steckt dahinter
Inhaltsverzeichnis
Was ist eine Allergie?
Wie viele betrifft eine Allergie?
Was sind die häufigsten Allergien?
Allergie - Ursachen, Symptome, Therapien
Hyposensibilisierung - so funktioniert die Allergie-Impfung
Kreuzallergie - Ursachen und Tipps
Bildergalerie: Heuschnupfen - 6 homöopathische Mittel
Heuschnupfen - Ursachen, Symptome Therapien
Heuschnupfen-Ratgeber - wenn es juckt und läuft
Heuschnupfen-Ratgeber - der Kampf mit den Pollen
Heuschnupfen - so umschiffen Sie Pollenfallen
Allergene meiden - Tipps für Allergiker
Was ist eine Allergie?
Bei einer Allergie reagiert das Immunsystem überschießend auf Substanzen aus der Umwelt, die normalerweise harmlos und keine Gefahr für die Gesundheit sind. Die Immunabwehr stürzt sich nicht nur auf gefährliche Krankheitserreger, sondern rückt auch harmlosen Substanzen zu Leibe. Zu den potenziellen Allergieauslösern zählen Pollen, Hausstaubmilben, Tierhaare, Insektengift, Latex, Sonne, Schimmelpilze oder Nahrungsmittel. Mehr als 20.000 Allergieauslöser (Allergen) seien heute bekannt, berichtet der Deutsche Allergie- und Asthmabund e.V. (DAAB).
Damit eine Allergie entsteht, muss das Immunsystem mindestens einmal in Kontakt mit der Allergen kommen. Dabei bewertet das körpereigene Abwehrsystem die im Grund harmlose Substanz als fremd und gefährlich. Kommt der Betroffene erneut mit dem Allergieauslöser in Berührung, kommt es zu einer überschießenden Immunreaktion. Mit der Zeit kann die Heftigkeit der Immunreaktion sogar noch zunehmen.
Wie viele betrifft eine Allergie?
Immer mehr Menschen in Deutschland entwickeln Allergien – auch schon Kinder. Allergien haben mehr als 40 Prozent der 20- bis 40-Jährigen in Deutschland. Eine allergische Erkrankung trifft rund 30 Prozent aller Bundesbürger mindestens einmal im Leben. Eine Pollenallergie (Heuschnupfen) ist dabei sehr häufig - etwa 16 Prozent der deutschen Bevölkerung entwickeln im Lauf ihres Lebens eine Pollenallergie.
Aber auch Kinder können an einer Allergie erkranken. Jedes dritte Neugeborene kommt schon mit einem Allergierisiko auf die Welt. Zugenommen haben vor allem Lebensmittelallergien: Sie kommen doppelt so häufig vor wie noch vor zehn Jahren. Der größte Anstieg ist bei Kinder zu verzeichnen. Im Kindesalter ist die Allergie die häufigste chronische Erkrankung.
Auch Asthma ist auf dem Vormarsch: Die Atemwegserkrankung betrifft etwa zehn Prozent der kindlichen und fünf Prozent der erwachsenen Bevölkerung in Deutschland. Meist reagieren die Atemwege oder die Haut allergisch auf die Allergieauslöser.
Was sind die häufigsten Allergien?
Ein Mensch kann auf ganz verschiedene Substanzen allergisch reagieren. Die häufigsten Formen von Allergien sind:
Pollenallergie (Heuschnupfen): Allergieauslöser ist bei Heuschnupfen der Blütenstaub von Bäumen, Sträuchern, Gräsern, Getreide und Kräutern. Treffen die Pollen bei Menschen mit Heuschnupfen auf die Schleimhäute in Nase oder Augen, kommt es zu juckenden oder tränenden Augen, Fließschnupfen und Asthma. Ein Pollenwarndienst informiert im Internet oder über Apps, wie hoch die Pollenkonzentration in der Luft ist (abhängig von Temperatur, Witterung und Wind) und welche Pollen zu welchen Zeiten unterwegs sind.
Ein relativ neuer Allergieauslöser sind die Pollen der Ambrosia (Beifuß-Ambrosia, Aufrechtes Taubenkraut) – eine Pflanze, die ursprünglich aus Nordamerika stammt, sich aber in Europa extrem ausgebreitet hat. Die Pollen der Ambrosia können heftige Heuschnupfen-Symptome bis hin allergischen Asthma verursachen.
Hausstaubmilbenallergie: Menschen mit einer Hausstaubmilbenallergie reagieren überempfindlich auf den Kot der Milben, der sich mit dem Hausstaub zusammenballt – dort befindet sich das Allergen. Der allergenhaltige Staub wird aufgewirbelt, wenn man Bettdecken, Matratzen, Möbel oder Teppiche bewegt oder ein Luftzug weht. Die wichtigsten Symptome sind tränenden und juckende Augen, Husten, Fließschnupfen oder Niesattacken.
Tierhaarallergie: Hunde und Katzen sind beliebt in deutschen Haushalten. Aber: Etwa zehn Prozent der Tierhalten entwickeln eine Tierhaarallergie. Beim Kontakt mit den Haaren der Vierbeiner tränen und jucken die Augen, es kommt zu Fließschnupfen, Niesanfälle, Nesselausschlag oder Hautekzemen.
Schimmelpilzallergie: Schimmelpilzsporen sind überall in der Umwelt vorhanden. In Räumen mit sehr hoher Luftfeuchtigkeit, etwa dem Bad, finden sich oft hohe Konzentrationen an Schimmelpilzsporen. Typische Symptome bei einer Schimmelpilzallergie sind heftiges Niesen, Schnupfen, Husten, Müdigkeit, Gelenk- oder Kopfschmerzen, Magen-Darm-Beschwerden oder allergisches Asthma.
Nahrungsmittelallergie (Lebensmittelallergie): Manche Menschen reagieren auf bestimmte Bestandteil in Nahrungsmitteln allergisch. Häufige Auslöser einer Nahrungsmittelallergie sind Nüsse, Hühnereier, Milche, Schalentiere (Meeresfrüchte) sowie bestimmte Gewürze und (exotische) Obstsorten. Der Körper reagiert allergische auf bestimmte Eiweiße in den Lebensmitteln. Oft tritt sie in Kombination mit einer Pollenallergie auf. Mediziner sprechen von Kreuzallergie. Abzugrenzen von der Nahrungsmittelallergie ist die Nahrungsmittelunverträglichkeit (z.B. Laktoseintoleranz, Glutenunverträglichkeit), bei der es sich nicht um eine allergische Reaktion handelt.
Sonnenallergie: Sonne tut fast jedem gut, kann aber bei empfindlichen Menschen auch eine Sonnenallergie auslösen. Meist entsteht sie durch Kosmetika und Medikamente, welche die Haut lichtempfindlich machen, in Kombination mit UV-Strahlung. An Armen, Dekolleté, Händen, Schultergürtel, Körperstamm und Beinen treten nach der Sonneneinstrahlung Hautererscheinungen (z.B. Flecken, Knötchen, Papeln, Quaddeln) mit Juckreiz auf. Die Sonnenallergie wird vor allem durch UV-A Strahlen, weniger durch UV-B Strahlen verursacht.
Bekannt ist die sogenannte Mallorca-Akne. Der Auslöser sind Inhaltsstoffe aus Kosmetika in Zusammenwirkung mit UV-A-Strahlung.
Insektengiftallergie: Beim Stich einer Biene oder Wespe gelangt Gift in die Haut – der Körper reagiert mit der Bildung einer Quaddel. Für Menschen mit einer Insektengiftallergie kann der Stich aber lebensgefährlich werden. Rund um die Einstichstelle treten starke Schwellungen auf, die von Atemnot, Schwellungen im Gesicht und am Hals und einer starken allgemeinen Hautrötung begleitet sein können. Meist setzen diese Reaktionen sehr schnell nach dem Insektenstich ein. Hier sollte man in jedem Fall ein Arzt aufgesucht werden, denn der Stich kann lebensgefährlich werden. Im schlimmsten Fall kommt es zu einem anaphylaktischen Schock mit Kreislaufstillstand.
Latexallergie: Etwa zwei Prozent der Gesamtbevölkerung reagieren empfindlich auf Latex, bei Beschäftigten im medizinischen Bereich sind es sogar 10 bis 17 Prozent. Der Allergieauslöser sind Latexprodukte wie Handschuhe, die beispielsweise Friseure, Ärzte oder Krankenschwestern – oder pfleger tragen. Mittlerweile gibt es aber Handschuhe ohne Latex. Allerdings steckt Latex in vielen Alltagsprodukten, etwa Heftpflaster, Kaugummi, Kinderspielzeug oder Luftballons.