AIDS Selbsthilfe & Vorbeugung

Liegt eine HIV-Infektion vor, ist im Umgang mit anderen Menschen Vorsicht geboten. Folgende Maßnahmen senken das Risiko, andere anzustecken:

  • Beim Geschlechtsverkehr sollte der Mann ein Kondom benutzen. Dies gilt in besonderem Maße bei riskanten Sexualpraktiken wie Analverkehr sowie bei Risikogruppen und bei häufig wechselnden Sexualpartnern.
  • Reißt das Kondom während des Geschlechtsaktes oder rutscht es herunter, ist für beide Sexualpartner - den infizierten und den nicht-infizierten - eine vorbeugende Chemotherapie ratsam. Diese so genannte HIV-Postexpositionsprophylaxe (HIV-PEP) wird über mehrere Wochen durchgeführt. Im Idealfall wird die Behandlung innerhalb von zwei Stunden nach dem sexuellen Kontakt aufgenommen. Je später die vorbeugende Behandlung aufgenommen wird, umso geringer sind die Chancen, eine HIV-Infektion zu vermeiden.
  • Bei offenen Wunden an den Händen ist der Körperkontakt mit anderen ebenso zu vermeiden wie der Austausch von Speichel bei offenen Wunden im Mund des HIV-Infizierten.
  • Drogenabhängige sollten ganz genau über die Infektionsgefahr beim gemeinsamen Benutzen von Spritzen und Nadeln informiert sein.
  • Medizinisches Personal und Personen, die Erste Hilfe leisten, sollen bei allen Tätigkeiten, bei denen sie mit infektiösen Körperflüssigkeiten in Berührung kommen, Handschuhe tragen.

Risiko der Ansteckung senken

Für den HIV-Infizierten ist es wichtig, sein Immunsystem möglichst vor Anstrengungen zu schützen. Durch folgende Maßnahmen wird das Risiko einer Ansteckung mit anderen Krankheitserregern gesenkt:

  • Vitaminreiche Nahrung mit viel Obst, Gemüse und Vollkornprodukten stärkt die Abwehrkräfte. Dasselbe bewirken ausreichend Schlaf (mindestens acht Stunden täglich) und Bewegung an der frischen Luft.
  • Nahrungsmittel, die Krankheitserreger enthalten könnten, sind zu meiden. Hierzu gehören insbesondere rohes Fleisch, roher Fisch und rohe Eier, nicht-pasteurisierte Milch und Austern.
  • Vor dem Zubereiten von Mahlzeiten und vor dem Essen sollten immer die Hände gewaschen werden.
  • Möglichst vermieden werden sollten Nikotin, Alkohol und Drogenkonsum.
  • Die Anwendung von Entspannungstechniken wie autogenes Training kann das Immunsystem stärken.
  • Gegen Grippe sollte man sich durch Impfungen schützen.
  • Beim Reinigen von Nagetierställen, Tierkäfigen oder beim Säubern des Katzenklos sind Handschuhe zu tragen, um kleine Hautverletzungen zu vermeiden. Anschließend müssen die Hände gewaschen werden.
  • Lassen Sie sich regelmäßig ärztlich untersuchen. Gehen Sie bei jeder Veränderung Ihres Gesundheitszustands zum Arzt.
  • Vermeiden Sie als Infizierter bei Reisen in tropische Länder intensiven Kontakt mit der einheimischen Bevölkerung. Das Risiko, sich mit weiteren Infektionserkrankungen zu infizieren, ist dort deutlich erhöht.

Medikamenteneinahme

HIV-Patienten müssen in der Regel mehrere Medikamente einnehmen. Bei deren Einnahme sind genauestens die Anweisungen des behandelnden Arztes zu befolgen. Bei Unverträglichkeit der Medikamente muss der behandelnde Arzt sofort entsprechend informiert werden. Eigenmächtig dürfen Dosisänderungen auf keinen Fall vorgenommen werden. Auch das eigenmächtige Einstellen der Medikamenteneinnahme kann akut lebensbedrohlich sein oder den Krankheitsverlauf verschlechtern.

Wann zum Arzt bei AIDS

Schon beim geringsten Verdacht auf das Vorliegen einer HIV-Infektion muss ein Arzt aufgesucht werden. Die Gefahr einer Ansteckung mit dem HI-Virus besteht insbesondere nach dem ungeschützten Geschlechtsverkehr mit einem HIV-Infizierten oder nachdem es zum Kontakt mit dem Blut eines Infizierten gekommen ist.

Als erste Anlaufstelle kommen der Hausarzt oder bei Frauen der Frauenarzt in Frage. Dieser veranlasst die notwendigen Antikörpertests und überweist den Patienten gegebenenfalls zu einem HIV-Spezialisten.