Zahnschmerzen Selbsthilfe & Vorbeugung

Zähne bleiben auf Dauer gesund, wenn vorbeugende Maßnahmen getroffen werden. Dazu gehören:
  • Regelmäßige Kontrollen durch den Zahnarzt
  • Zahn- und Mundpflege
    Konsequentes Zähneputzen muss sein. Dabei kommt es sowohl auf die Häufigkeit als auch auf die Wahl einer geeigneten Bürste und Zahnpasta an. Die Anwendung von Zahnseide und Mundspülungen können die Mundhygiene wirksam unterstützen. Zahnärzte bieten ausführliche Beratung und Schulung für die richtige Durchführung an.
  • Fluoridierung
    Fluoride sind natürliche Bausteine des Körpers, die an Knochenbildung und Wachstum maßgeblich beteiligt sind. Eine ausreichende Versorgung mit Fluoriden verringert das Auftreten von Karies deutlich. Dabei wirkt das Fluorid vor allem am Zahn, wenn es von außen an ihn herankommt. Da die tägliche Fluoridaufnahme über das Trinkwasser und die Nahrung für einen sinnvollen Kariesschutz nicht ausreicht, muss dem Körper zusätzliches Fluorid zugeführt werden. Fluoridquellen sind unter anderem fluoridhaltige Zahnpasten.
  • Zahngesunde Ernährung
    Nahrungsmittel, die gut gekaut werden müssen, regen die Speichelproduktion an. Eine hohe Speichelmenge unterstützt die Zahnreinigung und gleicht den Einfluss von zahnzerstörenden Säuren in der Nahrung aus. Ein bewusster Umgang mit Zucker als Hauptnahrung von Bakterien hilft ebenfalls dabei, Zähne gesund zu erhalten. Daher sollen vor allem zuckerhaltige Nahrungsmittel und Getränke nicht über den ganzen Tag verteilt werden. Im Anschluss sollten die Zähne gereinigt werden. Besonders gefährlich sind versteckte Zucker beispielsweise in Gebäck, Müsli oder Getränken. Auch säurehaltige Nahrungsmittel, wie beispielsweise Obst und Fruchtsäfte, können den Zahn schädigen. Unmittelbares Zähneputzen nach der Aufnahme saurer Speisen verstärkt die schädigende Wirkung. Daher sollte vor dem Putzen der Mund beispielsweise mit klarem Wasser gespült werden.

Um Zahnschmerzen kurzfristig bis zum Zahnarztbesuch zu bekämpfen, stehen die unterschiedlichsten Schmerzmittel zur Verfügung. Ihre Dosierung richtet sich nach der Stärke der Schmerzen. Besonders nicht-opioide Schmerzmittel wie Acetylsalicylsäure sind geeignet. Diese Schmerzmittel können auch zur Linderung von Zahnschmerzen nach Zahnbehandlungen genutzt werden. Hier kann Kälte in Form von Kompressen auch zur Linderung der Beschwerden und zur Abnahme von Schwellungen beitragen. Bei länger anhaltenden Beschwerden sollte aber immer Rücksprache mit dem behandelnden Zahnarzt genommen werden.

Bei anhaltenden entzündlichen Beschwerden im Mundraum kann die Anwendung von antiseptischen Mitteln beispielsweise mit dem Wirkstoff Chlorhexidin sinnvoll sein. Ebenso können Tees mit Extrakten aus Kamille, Salbei oder Myrrhe verwendet werden.

Ist Bruxismus für die Zahnschmerzen verantwortlich, kann es sinnvoll sein, die seelischen Probleme oder Stresssituationen abzubauen. Hier kann das Erlernen einer Entspannungstechnik wie autogenes Training oder progressive Muskelrelaxation dabei helfen, mit Belastungen ruhiger und entspannter umzugehen.

Treten starke Beschwerden bei zahnenden Kindern auf, sind pflanzliche Tinkturen beispielsweise mit Kamille und gekühlte Beißringe hilfreich. Die Ringe nehmen durch den sich aufbauenden Kaudruck und die Kühlung einen Teil der Schmerzen. Zusätzlich können neben schulmedizinischen Mitteln auch homöopathische Arzneimittel beispielsweise in Form von Kügelchen angewendet werden. Außerdem stehen Gele zur Verfügung, die direkt auf den geschwollenen und vermutlich schmerzhaften Bereich im Mund aufgetragen werden können. Die Palette an "Zahnungshilfen" ist sehr groß, ihre Wirksamkeit ist sehr von der individuellen Situation abhängig.

Wann zum Arzt bei Zahnschmerzen

Zahnschmerzen müssen nicht sein, in den meisten Fällen kann ihnen durch eine gute Zahnhygiene und gesunde Ernährung vorgebeugt werden. Außerdem beugt eine halbjährliche professionelle Überprüfung und Behandlung beim Zahnarzt sehr effektiv den häufigsten Ursachen für Zahnschmerzen vor. Pro Jahr sind für jeden gesetzlich Versicherten zwei zahnärztliche Kontrolluntersuchungen kostenfrei.

Treten in der Zwischenzeit Zahnschmerzen auf, ist dies immer ein Grund für einen Zahnarztbesuch, um möglichst schnell die Ursache der Zahnschmerzen zu finden und bleibende Schäden zu vermeiden.