Transplantatabstoßung Behandlung
Um die Funktionsfähigkeit des Transplantats zu erhalten, wird die Abstoßungsreaktion des Körpers unterdrückt. Obwohl die Häufigkeit einer Abstoßung nach Jahren statistisch messbar abnimmt, ist eine wirkliche Akzeptanz des Fremdorgans durch den Körper ohne Medikamente ("Toleranzentwicklung") äußerst selten. Das bedeutet, dass die Medikamente zur Unterdrückung der Abstoßungsreaktion über die gesamte Lebenszeit des transplantierten Organs eingenommen werden müssen. Hierfür stehen bestimmte Immunologika, die so genannten Immunsuppressiva zur Verfügung. Die Immunsuppressiva werden anhand ihrer Wirkweise in Gruppen eingeteilt:
Nach einer Nierentransplantation werden sehr häufig drei Medikamente aus drei Gruppen miteinander kombiniert, zum Beispiel Ciclosporin mit Azathioprin und Cortison. Über die Anwendung der Arzneimittel, ihre Wirkungen und Nebenwirkungen sollte in jedem Fall ein ausführliches Beratungsgespräch mit dem behandelnden Arzt stattfinden.
- Glukokortikoide wie beispielsweise Cortison
Glukokortikoide hemmen Immunreaktionen. Sie blockieren die Freisetzung und Wirkung von Entzündungs- und Immunbotenstoffen wie beispielsweise Interleukin-2. Werden Glukokortikoide in hohen Dosen verabreicht, tritt diese Entzündungshemmung oder Immunsuppression schnell ein. - Calcineurininhibitoren wie beispielsweise Tacrolimus und Ciclosporin
Calcineurin ist ein Enzym, das im Zellkern von Immunzellen (T-Lymphozyten, Basophilen) über mehrere Schritte die Bildung wichtiger Entzündungsaktivatoren anregt. Die Hemmung der Calcineurinwirkung durch die Calcineurininhibitoren führt auf diese Weise zu einer verminderten Reaktion des Immunsystems. - Antimetabolite wie beispielsweise Azathioprin
Bei einer Abstoßungsreaktion kommt es zur rasanten Vermehrung bestimmter für die Abwehr wichtiger Blutzellen. Für eine solche Zellvermehrung muss die Erbinformation (DNA) der Zellen sehr häufig vervielfältigt werden.
Antimetabolite werden anstelle von normalen Bausteinen für den Aufbau von DNA verwendet. Diejenigen Zellen, die den Wirkstoff in ihre Erbinformation eingebaut haben, gehen zugrunde. Da sich während einer Immunantwort ganz besonders die Immunzellen teilen, benötigen sie am meisten DNA und sind deshalb auch am stärksten betroffen. Durch den Einsatz von Antimetaboliten wird so die Immunabwehr gehemmt.
Nach einer Nierentransplantation werden sehr häufig drei Medikamente aus drei Gruppen miteinander kombiniert, zum Beispiel Ciclosporin mit Azathioprin und Cortison. Über die Anwendung der Arzneimittel, ihre Wirkungen und Nebenwirkungen sollte in jedem Fall ein ausführliches Beratungsgespräch mit dem behandelnden Arzt stattfinden.