Muskelkrämpfe durch Mineralstoffmangel Selbsthilfe & Vorbeugung

Oft sind Muskelkrämpfe bereits durch eine ausreichende Erwärmung vor dem Training oder der Belastung zu vermeiden. Denn so wird die Durchblutung gesteigert und damit auch die Versorgung des Muskel- und Nervengewebes mit Mineralstoffen.


Bei einem akuten Muskelkrampf ist die gerade ausgeführte Tätigkeit sofort zu unterbrechen, um weiteren Verletzungen vorzubeugen. Als nächstes sollten Sie den betroffenen Muskel dehnen, indem Sie den Gegenmuskel aktiv anspannen. Dadurch entsteht ein Reflex, der zu einer automatischen Entspannung des verkrampften Muskels führt.

Eine weitere Erste-Hilfe-Maßnahme bei Wadenmuskelkrämpfen ist das passive Dehnen. Das könnte zum Beispiel wie folgt aussehen: Setzen Sie sich hin und strecken Sie das betroffene Bein aus. Versuchen Sie nun, Ihre Zehen mit den Fingern an Ihren Körper zu ziehen. Ist eine weitere Person anwesend, sollte die den Fuß nach oben drücken und so den krampfenden Wadenmuskel leicht dehnen. Im Allgemeinen löst sich der Muskelkrampf durch das Gegenspannen. Danach helfen Lockerungsübungen und eine leichte Massage. Oft wird der Schmerz auch durch das Auflegen einer Eispackung gemildert. Manchmal wird auch Wärme als angenehm empfunden.

Sie können viele Muskelkrämpfe vermeiden, indem Sie auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten. Schon bevor sich Durst einstellt, sollten Sie etwas trinken. Besonders geeignet sind Fruchtsaftschorlen oder Mineralwasser. Eine ausreichende Mineralstoffzufuhr wird außerdem durch eine gesunde Ernährung gewährleistet. Achten Sie besonders auf eine ausgewogene Mischung der Mineralstoffe Kalium, Kalzium und Magnesium sowie auf einen hohen Gehalt kurzkettiger Omega 3-Fettsäuren. Vom Körper werden diese Inhaltsstoffe am besten verwertet, wenn sie über natürliche, nicht industriell veränderte Produkte aufgenommen werden. Vollkornprodukte sind besonders mineralstoffreich, auch Rohkost ist zu empfehlen. Gießen Sie das Kochwasser vom Gemüse nicht weg, sondern verwenden es für Soßen oder Suppen. So werden die im Wasser gelösten Mineralstoffe nicht vergeudet, sondern dem Körper zur Verfügung gestellt. Weizenkeime oder Bierhefeflocken sind richtige Mineralstoffbomben, diese können Sie gut als Topping auf Salaten oder Joghurt verwenden. Auch Nüsse sind sehr mineralstoffhaltig. Kaliumreich sind zum Beispiel Paranüsse und Erdnüsse. Kalzium ist vor allem in Mandeln, Hasel-, Para- und Macadamianüssen. Ideale Magnesiumlieferanten sind Walnüsse, Paranüsse, Sonnenblumen-, Pinien- und Kürbiskerne oder auch Pistazien. Nüsse, Erdnüsse und Kerne sind ebenfalls reich an gesunden Omega-3-Fettsäuren.

Wenn ein Mineralstoffmangel trotz umgestellter Ernährung nicht ausgeglichen werden kann oder ein deutlich erhöhter Bedarf an Mineralstoffen besteht, helfen mineralstoffhaltige Medikamente. Diese gibt es in Form von Tabletten, Kapseln oder Pulvern. Geeignete Wirkstoffkombinationen sind Magnesium + Kalzium + Kalium oder Rhodiola-Extrakt + Magnesium + Kalium + Vitamin E + Astaxanthin.

 

Insbesondere Menschen, die häufig an Muskelkrämpfen leiden, sollten stark wirksame Abführmittel meiden. Bei bestehender Verstopfung sind quellende Mittel wie Leinsamen zu bevorzugen. Diese belasten den Mineralstoffhaushalt kaum bis gar nicht und sind zudem noch schonend für den Darm.

Eine Selbstmedikation ist auch mit dem Wirkstoff Chininsulfat möglich. Medikamente mit Chininsulfat haben krampf- sowie schmerzlösende Eigenschaften. Sie können bevorzugt zur Therapie von nächtlichen Muskelkrämpfen angewendet werden.

Eventuell helfen durchblutungsfördernde Einreibungen vor einer sportlichen Betätigung, beispielsweise mit Franzbranntwein. Besonders geeignet sind auch Salben oder Einreibungen mit den pflanzlichen Wirkstoffen Beinwellwurzel, Rosskastaniensamen, Alpha-Pinen oder Cayennepfefferdickextrakt.

Schmerzlindernd wirken Salben oder Cremes mit den Wirkstoffen Diclofenac, Ibuprofen, Ketoprofen, Indometacin, Cholinstearat, Etofenamat, Diethylaminsalicylat, Methylsalicylat, Flufenaminsäure, Piroxicam und Hydroxyethylsalicylat. Weiterhin sind Medikamente mit Wirkstoffkombinationen erhältlich. Dazu zählen unter anderem die Kombination von Aluminiumsilikaten+Zinkoxid+Salicylsäure sowie Nonivamid+Nicoboxil.

Wann zum Arzt bei Muskelkrämpfe durch Mineralstoffmangel

Muskelkrämpfe dauern in der Regel nur wenige Minuten. Lösen sich die Krämpfe nach etwa zehn Minuten nicht von allein, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Weitere Gründe für einen Arztbesuch sind:

  • Taubheitsgefühl
  • übermäßig starke Schmerzen
  • sehr starke Schwellung
  • starke Verformung des betroffenen Gebietes.

Treten Muskelkrämpfe an verschiedenen Körperstellen oder regelmäßig öfter als einmal am Tag auf, sollten ein Arzt die Menge an Mineralstoffen im Blut untersuchen. Dies wird auch notwendig, wenn sich Muskelkrämpfe in ihrer Intensität verstärken oder in ihrer Anzahl zunehmen.

Folgende Begleitsymptome von Muskelkärmpfen sprechen für einen ausgeprägten Mineralstoffmangel und sollten ärztlich abgeklärt werden:

  • Müdigkeit
  • Konzentrationsstörungen
  • Nervosität
  • erhöhte Infektanfälligkeit
  • Probleme mit unreiner Haut
  • erhöhte Infektanfälligkeit
  • schlechte Wundheilung.

Bei zusätzlichem Fieber sowie Durchfall und Erbrechen ist ebenfalls ein Arztbesuch anzuraten. Der Flüssigkeitsverlust könnte zu einem sehr schweren Mineralstoffdefizit führen. Dieses Defizit muss ausgeglichen werden.

Schwangere Frauen mit Muskelkrämpfen sollten ebenfalls einen Arzt konsultieren, denn Mineralstoffmangel könnte dem Ungeborenen schaden.

Hat der Arzt bereits Mineralstoffe verordnet und die Muskelkrämpfe dauern an, informieren Sie Ihren Arzt, damit er die Behandlung eventuell anpassen kann.