Muskelkater Ursachen

Muskelkater ist immer eine Folge von Ermüdung, Überanstrengung oder falschem Training. Durch eine Muskelüberlastung zerreißen kleinste Muskelfasern. Diese so genannten Mikrotraumata entstehen insbesondere beim Abbremsen von Bewegungen (vor allem beim Bergabgehen oder Abfedern eines Sprungs).

Im Augenblick der eigentlichen Verletzung wird kein Schmerz verspürt. Das liegt daran, dass in den Muskelfaserzellen keine Nervenenden liegen, die einen Schmerzreiz weiterleiten könnten. Die Schmerzen beim Muskelkater entstehen zum einen durch die Reparatur der Mikrotraumata. Dabei gelangen Abbauprodukte in das Bindegewebe und reizen so die sich dort befindenden schmerzweiterleitenden Nerven.

Zum anderen führt eine Muskelfaserverletzung zu minimalen Einblutungen und Entzündungsreaktionen. Folgen davon sind Blut- und Wassereinlagerungen, die Zellschwellungen (Ödeme) verursachen - die Muskelfasern quellen sozusagen auf. Dies verursacht den typischen Dehnungsschmerz beim Muskelkater. Die Schwellungen engen zudem die Blutgefäße ein. Das verschlechtert die Durchblutung des Muskels und verursacht wiederum Schmerzen. Diese Muskelschmerzen nun führen zu einer sogenannten reflektorischen Verspannung (eventuell als Muskelhärte spürbar), welche die Durchblutung weiter vermindert und so die Schmerzen wiederum verstärkt.

Die Tatsache, dass ein Muskelkater nur bei ungewohnten Bewegungen oder nach ungewohnten Belastungen auftritt, lässt sich wie folgt erklären: Bei neuen ungewohnten Bewegungsabläufen oder Belastungen ist die Muskelkoordination noch unzureichend trainiert. Einzelne Muskelfasern sind dadurch besonders hohen Belastungs- und Spannungsspitzen ausgesetzt. Diese Überbeanspruchung begünstigt das Zerreißen dieser Fasern. Erst nach einiger Übung verläuft das Zusammenziehen des Muskels (die Muskelkontraktion) perfekt synchronisiert ab, die Spannungsspitzen fallen also weg.

Früher nahm man an, dass Muskelkater aufgrund eine Übersäuerung des Muskels durch Milchsäure (Laktate, Salz der Milchsäure) entsteht. Diese Hypothese ist jedoch widerlegt.