Muskelkater Selbsthilfe & Vorbeugung

Muskelkater heilt in der Regel folgenlos nach spätestens einer Woche ab. Mit einigen Verhaltensweisen können Sie den Heilungsverlauf positiv unterstützen und eventuell sogar beschleunigen.

Vermeiden Sie in der Ausheilungsphase jede weitere Belastung des geschädigten Muskels. In dieser Zeit ist die Gefahr einer größeren Verletzung der Muskulatur, zum Beispiel einen Muskelfaserriss, erhöht. Bewegen Sie sich schonend, bis der Schmerz völlig abgeklungen ist. Empfehlenswert sind vorsichtig ausgeführte Lockerungs- und Dehnübungen, Schwimmen oder leichtes Radfahren.

Wärmebehandlungen, beispielsweise durch Güsse oder Bäder, können den Muskelkaterschmerz mildern. Zudem steigert Wärme die Durchblutung und trägt so zu einer schnelleren Genesung der Muskelfasern bei. Unterstützend helfen dabei Badezusätze mit:Hilfreich wirkt sich auch ein Moorbad aus.

Ein Saunabesuch eignet sich ebenfalls, um die schmerzhaft verhärtete Muskulatur zu lockern und so die Schmerzen zu lindern.

Wirksam ist darüber hinaus das Einreiben des betroffenen Muskels mit verschiedenen Salben. Als Wirkstoffe zur Behandlung des Muskelkaters sind Arnika, Weihrauch, Campher und Methylsalicylat besonders geeignet. Bewährt haben sich außerdem folgende Wirkstoffkombinationen:
  • Alpha-Pinen+Arnikablüten+Bornylacetat
  • Eukalyptusöl+Pfefferminzöl+Rosmarinöl
  • Arnikablütenöl+Eukalyptusöl+Johanniskrautöl+Latschenkiefernöl+Lavandulae aetheroleum+Rosmarinöl+Wacholderbeeröl
  • 2-Hydroxybenzoesäure+Diethylazan-Salz+Heparin-Natrium+Menthol
  • Nicoboxil+Nonivamid
  • Beinwellwurzel-Fluidextrakt+Methylnicotinat
Unterstützend wirksam sind auch Mineralstoffgetränke, die vor allem Magnesium und Kalium enthalten (auch in Form von Brausetabletten erhältlich). Diese beiden Elektrolyte sind wichtig für die regelrechte Muskelbewegung.

Fühlen Sie sich durch die Schmerzen sehr beeinträchtigt, ist die kurzzeitige Einnahme leichter Schmerzmittel (Nichtsteroidale Analgetika)möglich. Folgende Wirkstoffe sind zur Schmerzlinderung geeignet: Ibuprofen, Diclofenac, Acetylsalicylsäure und Naproxen.

Auf keinen Fall sollten Sie den Schmerz "übertrainieren", also den Schmerz ignorieren und sich wie vorher bewegen oder gar das Training noch steigern. Ganz im Gegenteil, jede Beanspruchung des Muskels erschwert und verlängert den Heilungsprozess. Desweiteren tragen auch kräftige Massagen nicht unbedingt zur Heilung eines Muskelkaters bei. In der Regel verzögert sich vielmehr die Regeneration aufgrund der zusätzlichen mechanischen Irritation.

Am günstigsten ist es natürlich, erst gar keinen Muskelkater zu bekommen. Vorbeugende Maßnahmen sind:
  • Aufwärmübungen
  • Dehnungsübungen vor der sportlichen Betätigung oder nach dem Training
  • langsame Steigerung der sportlichen Aktivität
  • Vermeiden von großen Kraftanstrengungen nach längerer Trainingspause
  • langsames Ausklingen der Trainingseinheit (kein abrupter Abbruch)
  • Einreiben eventuell betroffener Muskeln mit Alkohol direkt nach der körperlichen Betätigung
Eine neuere Studie hat gezeigt, dass nach dem Verzehr von Kirschsaft sowohl die Schmerzen als auch der Kraftverlust reduziert werden konnte. Diese Wirkung soll sich durch die im Kirschsaft enthaltenen sogenannten Antioxidantien erklären. Für diese Theorie fehlt allerdings der wissenschaftliche Nachweis.

Wann zum Arzt bei Muskelkater

Muskelkater sollte nach einer Woche vorüber sein. Hält er weiterhin an, ist eine ärztliche Untersuchung empfehlenswert.

Ein Arztbesuch ist außerdem zu empfehlen bei:
  • Fieber
  • schweren Muskelkrämpfen
  • starken Muskelschwellungen
  • sich ständig wiederholendem Muskelkater
  • starker Muskelleistungsschwäche
  • Taubheitsgefühl im Muskel
  • Lähmungserscheinungen im betroffenen Gebiet