Hausmittel gegen Zahnschmerzen

Gewürznelken gelten als wirkungsvolles Hausmittel bei Zahnschmerzen
Gewürznelken als Hausmittel bei Zahnschmerzen

Zahnschmerzen? Diese Hausmittel sorgen für Linderung

Wie viele Schmerzen, kommen auch Zahnschmerzen in den meisten Fällen unvermittelt und plötzlich. Nicht immer steht direkt ein Zahnarzt zur Verfügung, der sich der Problematik annehmen kann. Beispielsweise dann, wenn die Beschwerden in der Nacht beziehungsweise am Wochenende auftreten oder in der gewünschten Arztpraxis für den Moment kein Termin frei ist. Für akute Notfälle stehen allerdings jederzeit Notdienste zur Verfügung. Für Pflegebedürftige oder Menschen mit Behinderung ist auch eine individuelle Untersuchung zu Hause oder im Pflegeheim eine Option.

Um die Zeit bis zur nächsten Behandlung zu überbrücken und die vorhandenen Schmerzen zu lindern, ist es möglich, auf verschiedene Hausmittel zurückzugreifen. Dennoch sollten diese in keinem Fall als Ersatz für den Zahnarztbesuch betrachtet werden. 

Welche Hausmittel lindern die Zahnschmerzen?

Um bei akuten Schmerzen im Bereich der Zähne nicht hilflos ausharren zu müssen und aktiv für ein zumindest kurzfristiges Abklingen der Schmerzen sorgen zu können, haben sich eine Reihe von Hausmitteln zur Selbstanwendung bewährt. Zu diesen gehören unter anderem:

  • Kühlen: Durch Auflegen von beispielsweise einer kühlenden Kompresse, eines Kühlakkus oder Kühlpacks an der Wange über der betroffenen Stelle, wird die Blutzufuhr am Ausgangspunkt des Schmerzes verringert. Dadurch nimmt auch der Schmerz selbst ab. Hierbei ist darauf zu achten, dass die Kühlpads nie direkten Kontakt zur Haut haben, sondern idealerweise in ein sauberes Hand- oder Geschirrtuch eingewickelt sind. Ansonsten besteht die Gefahr von leichten Verletzungen, wie etwa lokalen Erfrierungen. Nicht zu empfehlen ist diese Methode, wenn die Zähne übermäßig kälteempfindlich sind.

 

  • Mundspülungen: Um den Mundinnenraum abzukühlen und so den Schmerz zu verringern, eignet sich auch das Spülen mit kaltem Wasser oder das Lutschen eines Eiswürfels. Darüber hinaus kann zu diesem Zweck ebenso Mundwasser hilfreich sein, da es häufig eine desinfizierende Wirkung hat und somit möglichen schmerzhaften Entzündungen entgegenwirkt.

 

  • Leichte Schmerzmittel: Nicht immer hat man alle Hausmittel zur Hand, weshalb es ebenso legitim ist, bei plötzlich auftretenden Schmerzen zu leichten Schmerzmitteln (etwa mit dem Wirkstoff Acetylsalicylsäure) zu greifen. Vor allem dann, wenn man sehr schnelle Abhilfe braucht — um beispielsweise nachts wieder schmerzfrei einschlafen zu können —, kommen sie infrage. Üblicherweise sind sie rezeptfrei in der Apotheke zu erstehen. Haben Sie diesbezüglich Fragen oder Zweifel, können Sie sich jederzeit an verfügbare Zahnärzte in der Region wenden und sich beraten lassen.

 

  • Gewürznelke: In der Zahnheilkunde sind Gewürznelken (Syzygium aromaticum) ein gern genutztes Hausmittel, da sie hoch wirksame ätherische Öle enthalten, die sowohl schmerzlindernd, antibakteriell sowie entzündungshemmend wirken. Als alltägliches Hausmittel eignen sie sich besonders gut, da sie im Gewürzregal jedes gut sortierten Supermarkts zu finden sind. Zur Anwendung einfach an der schmerzenden Stelle auf die Nelke beißen. Dies setzt eine Substanz mit dem Namen Eugenol frei, welche die Zahnschmerzen lindern kann. Anschließend sollte die zerkaute Nelke wieder ausgespuckt werden. Als Alternative kann ebenso Nelkenöl (aus der Drogerie oder Apotheke) verwendet werden, mit welchem die entsprechende Stelle im Mundraum beispielsweise mit einem Wattestäbchen betupft wird.

 

  • Propolis: Hierbei handelt es sich um eine natürliche Substanz, die von Bienen produziert wird und vor Viren, Bakterien oder Schimmelpilz schützen kann. Für die Anwendung bei Zahnschmerzen gibt es Propolis in Tropfenform in der Apotheke zu kaufen. Als Hausmittel kann es direkt auf den betroffenen Zahn oder das umliegende Zahnfleisch aufgebracht werden. Löst man es in einem Glas Wasser auf, ist es auch möglich, das Gemisch als Mundspülung zu verwenden.

 

  • Ölziehen: Hierfür eignet sich insbesondere hochwertiges und kaltgepresstes Öl aus Sesam, Mandeln, Sonnenblumen oder Oliven. Nehmen Sie eine kleine Menge davon in den Mund und ziehen Sie es mit Druck und der Bewegung der Lippen durch die einzelnen Zahnzwischenräume an der betroffenen Stelle. Idealerweise spülen Sie so lange, bis sich das Öl mit dem Speichel vermischt und flüssiger geworden ist. Im Anschluss einfach wieder ausspucken. Viele dieser Öle haben eine antibakterielle Wirkung und sollen so Zahnschmerz reduzieren.

Allgemein kann hier hinzugefügt werden, dass Ruhe, Entspannung und Schlaf bei Zahnschmerzen ebenso hilfreich sind. Übermäßige Anstrengung oder beispielsweise sportliche Aktivitäten führen durch die Erschütterungen und die erhöhte Durchblutung tendenziell eher zu einer Verschlimmerung der Schmerzen.

Zahnhygiene: Das beste Hausmittel zur Vorbeugung von Schmerzen

Wie immer gilt: Vorsicht ist besser als Nachsicht — so auch bei der eigenen Zahnhygiene. Wer sich von den frühesten Kindheitstagen bis ins hohe Alter um seine Zähne kümmert, beugt den meisten Zahnproblemen effektiv vor. Zur Vorsorge zählt eine tägliche Zahnpflege — jeweils am Morgen und am Abend — die nicht nur das reguläre Zähneputzen umfasst, sondern auch durch den Einsatz von Zahnseide, Mundspülungen oder Interdentalbürsten (für die Zahnzwischenräume) ergänzt werden sollte.

Die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV) empfiehlt darüber hinaus regelmäßige Zahnarztbesuche sowie professionelle Zahnreinigungen ein- bis zweimal jährlich[1]. Dies dient nicht nur dazu, den Zustand der Zähne und des Mundraums von einem Experten überprüfen zu lassen, sondern hilft auch dabei, hartnäckige Ablagerungen (etwa Zahnstein) zu entfernen. Mögliche Erkrankungen der Zähne oder beispielsweise Karies können so rechtzeitig erkannt und mit den entsprechenden Methoden behandelt werden. Außerdem ist es empfehlenswert, einen Zahnarzt auch außerhalb der üblichen Prophylaxe aufzusuchen, wenn beispielsweise Auffälligkeiten wie starke Rötungen oder Schwellungen des Zahnfleischs, Blutungen oder ein Rückgang des Zahnfleischs vorliegen.