Gicht Ursachen

Harnsäure ist das Endprodukt aus dem Abbau von Purinen im Körper. Purine sind Vorstufen von Trägern der Erbinformation in Zellkernen.

Wir nehmen Purine auch über die Nahrung auf. Purinreich sind besonders Innereien, Fleisch und Fisch. Die Harnsäure scheidet der Körper zum größten Teil über die Nieren aus. Da sie jedoch schlecht wasserlöslich ist, kristallisiert sie bei zu hohen Konzentrationen leicht aus. Diese Kristalle lagern sich im Körpergewebe ab, vor allem in Gelenken, aber auch in den Nieren oder in der Haut der Ohrmuscheln. Harnsäurekristalle üben eine starke Anziehungskraft auf Fresszellen aus. Diese nehmen die unverdaulichen Kristalle auf und setzen dabei entzündungsfördernde Stoffe frei. So kommt es zu den akuten, sehr schmerzhaften Gichtanfällen.

Ein zu hoher Harnsäurespiegel (Hyperurikämie) ist bei der Mehrzahl der Patienten eine angeborene Stoffwechselstörung, bei der der Körper zu wenig Harnsäure ausscheidet. Bei den übrigen Patienten ist die Hyperurikämie die Folge anderer Erkrankungen, zum Beispiel Nierenschäden, Tumorerkrankungen, Blutarmut, oder eines schlecht behandelten Diabetes mellitus. Auch Krankheiten, die mit einem erhöhten Zellabbau einhergehen, führen zu einem Harnsäureüberschuss. Zu diesen Krankheiten gehören vor allem Tumorerkrankungen, hämolytische Anämien (eine besondere Form der Blutarmut) und Leukämien (Blutkrebserkrankungen).

Ungünstige Ernährungsgewohnheiten (vor allem fettes Essen) und hoher Alkoholkonsum (Alkohol vermindert die Harnsäureausscheidung) belasten den Stoffwechsel zusätzlich mit Purinen. Daneben können verschiedene Medikamente (zum Beispiel Entwässerungsmittel) oder extremes Fasten einen Gichtanfall auslösen.