Gelenkschmerzen durch Überlastung Selbsthilfe & Vorbeugung

Oft sind Gelenkschmerzen bereits durch eine ausreichende Erwärmung vor dem Training oder der Belastung zu vermeiden.

Bei akuten Schmerzen helfen meist schon kühle Wickel oder die Auflage von Kühlelementen. Das mildert die begleitende Schwellung und lindert den Schmerz. Manche Patienten empfinden auch Wärme als wohltuend. Der wohltuende Effekt geht auf eine verbesserte Blutversorgung des betroffenen Gelenks zurück.

In diesem Sinne wirken auch pflanzliche Präparate zum Einreiben. Lösungen, Tinkturen, Salben oder Cremes mit Extrakten aus Arnika haben beispielsweise entzündungshemmende und schmerzstillende Eigenschaften. Hamamelis verstärken die Wirkung von Arnika zusätzlich. Beanspruchte Gelenke und Muskeln können so wieder entspannen. Cayennepfefferextrakt wirkt durchblutungssteigernd und verbessert die Nährstoffversorgung. Geschädigtes Gewebe kann sich so schneller erholen. Zur unterstützenden Behandlung bei Gelenkschmerzen durch Überlastung können Sie auch Einreibungen mit folgenden Wirkstoffen anwenden: Eukalyptusöl, das ätherische Öl aus Rosmarin oder Pfefferminzblättern oder das in letzteren enthaltene Menthol, Beinwellwurzel und Campher.

Extrakte aus Weidenrinde wirken schmerzlindernd und sind sehr gut verträglich. Auch Teufelskrallenwurzel ist in der Volksmedizin schon lange bekannt. Tees aus diesen Pflanzen wirken schmerzlindernd, lassen Schwellungen abklingen und hemmen Entzündungsprozesse. Brennnessel als Teezubereitung wirkt anregend und entschlackend auf den gesamten Körperstoffwechsel. Außerdem wirkt die Brennnessel entzündungshemmend.

Neben pflanzlichen Einreibungen und Tees gibt es natürlich auch Cremes und Gels mit synthetischen Wirkstoffen. Zur Schmerzlinderung können angewendet werden: Ibuprofen, Ketoprofen, Benzocain, Indometacin, Diclofenac, Flufenaminsäure, Piroxicam, Aescin, Etofenamat, Cholinstearat, Methylsalicylat, Chondroitin-Polysulfat und Hydroxyethylsalicylat. Weiterhin sind Präparate mit Wirkstoffkombinationen erhältlich. Dazu zählen unter anderem 2-Hydroxybenzoesäure + Diethylazan-Salz + Heparin-Natrium, Menthol + Nonivamid + Nicoboxil + Dexpanthenol + Dimethylsulfoxid + Heparin-Na; Chondroitin-Polysulfat + Salicylsäure sowie die Kombination von Aluminiumsilikat + Zinkoxid + Salicylsäure.

Bringen die örtlich (lokal) angewendeten Maßnahmen keine ausreichende Linderung, können vorübergehend auch leichtere Schmerzmittel eingenommen werden. Dazu zählen Präparate mit den Wirkstoffen Acetylsalicylsäure, Paracetamol, Ibuprofen, Diclofenac, Naproxen, Phenazon und Aescin.

Sollte eine Arthrose für die Gelenkbeschwerden verantwortlich sein, kann die Einnahme von Dragees mit dem Wirkstoff Glucosamin zur Schmerzlinderung beziehungsweise Minderung des Knorpelabbaus führen. Vitamin E-Präparate dienen zusätzlich dem Zell- und Knorpelschutz.

Übergewichtige Patienten sollten in erster Linie ihr Gewicht verringern, um die Gelenke zu entlasten. Dazu sind eine Anpassung der Ernährungsgewohnheiten und ausreichende und regelmäßige Bewegung zu empfehlen. Sportarten, die mit schnellen Sprints und Stopps verbunden sind oder Schlagkraft der Arme verlangen, sind eher ungeeignet.

Wenn Sie trainieren, dann vermeiden Sie "Hau-Ruck-Aktionen" wie ein ungewohntes mehrstündiges Fitnesstraining. Grundsätzlich gilt: Sorgen Sie für viel Bewegung, aber steigern Sie sich langsam. Vor allem am Anfang sollten Sie nicht übertreiben, sonst riskieren Sie Verletzungen wie Zerrungen und Überdehnungen der Muskeln, Bänder, Gelenke oder Sehnen. Empfehlenswert sind zum Beispiel Schwimmen oder auch ein wohldosiertes Bewegungsprogramm, das Sie langsam steigern können. Neue Bewegungsmuster und Sportarten sollten am besten unter Anleitung eines erfahrenen Trainers eingeübt werden.

Wann zum Arzt bei Gelenkschmerzen durch Überlastung

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Gelenkschmerzen durch Überlastung gehen in der Regel nach einer Schonphase von einigen Tagen von selbst wieder vorbei. Dauern die Beschwerden trotz Ruhephase an oder treten sie vermehrt und schon bei geringer Belastung auf, sollte die Ursache ärztlich abgeklärt werden.

Verstärken sich die Schmerzen sogar in Ruhe, ist das Gelenk stark geschwollen, heiß sowie hochrot verfärbt und stellt sich zudem noch Fieber ein, ist dringend ein Arztbesuch anzuraten. In diesem Fall könnte es sich um eine akute Entzündung handeln, die unter Umständen antibiotisch behandelt werden muss.

Verfärbt sich das Gelenk außerdem noch unnatürlich blau und schwillt sehr stark an, sollte ebenfalls ein Arzt konsultiert werden. Diese Symptome können nämlich auf eine Einblutung in das Gelenk und umliegende Gewebe hinweisen. Dann ist eventuell sogar eine Operation notwendig.

Bei unnatürlichem Knirschen des Gelenkes muss ein Knochenbruch ausgeschlossen werden. Dies kann der Arzt ganz einfach anhand eines Röntgenbildes feststellen.

Gelenkschmerzen nach Belastung können auch auf eine Arthrose hinweisen. In diesem Fall leidet der Patient häufig unter so genannte Morgensteifigkeit und Anlaufschmerzen. Dies bedeutet, dass zu Beginn einer Bewegung/Belastung eine typische Schmerzverstärkung auftritt. Im Volksmund sagt man: "Ich muss erst in die Gänge kommen." Sobald das Gelenk "warmgelaufen" ist bessert sich die Beschwerdesymptomatik. Nach einer gewissen Zeitspanne der Belastung setzen die Schmerzen jedoch erneut ein und zwingen den Patienten zu einer Ruhepause. Bei solchen Symptomen sollten Sie einen Arzt aufsuchen.

Treten neben den Gelenkschmerzen nach Überlastung noch weitere Symptome, wie beispielsweise Konzentrationsschwäche, Antriebsmangel, Gewichtsabnahme und starkes nächtliches Schwitzen auf, kann das ein Hinweis auf eine sehr ernste Erkrankung sein. Bei diesen Symptomen sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden. Vermutlich wird er daraufhin eine Blutuntersuchung durchführen.