Bandscheibenvorfall Behandlung
Der Arzt wird die Diagnose anhand Ihrer Beschwerden, durch neurologische Untersuchungen (wie Reflexprüfungen und Messung der Nervenleitgeschwindigkeit) sowie mit Hilfe von bildgebenden Verfahren stellen. Dazu gehören Röntgenaufnahmen, Myelographie (Darstellung des Rückenmarks und der Nervenwurzeln mittels Röntgenkontrastmittel), CT (Computertomographie) und MRT (Magnetresonanztherapie). Nach der Diagnose wird der Arzt zusammen mit Ihnen geeignete Behandlungsmaßnahmen diskutieren. Häufig wird er folgende Medikamente verschreiben:
- aus der Gruppe der nicht-opioiden Schmerzmittel (Analgetika) Ibupoprofen, Flupirtin und Metamizol
- aus der Gruppe der opioiden Schmerzmittel Morphin, Buprenorphin, Tramadol, Pethidin und Tilidin + Naloxon
- aus der Gruppe der nicht-steroidalen Antirheumatika Diclofenac, Celecoxib und Piroxicam
- aus der Gruppe der Glukokortikoide (kortisonhaltige Entzündungshemmer) Prednisolon und Prednison
- aus der Gruppe der Muskelrelaxantien (zum Auflösen der Muskelverspannung) Methocarbamol, Mephenesin und Tetrazepam
- aus der Gruppe der tri- und tetrazyklischen Antidepressiva Amitryptilin (insbesondere wenn bereits periphere Nerven geschädigt sind).
Auch Schmerzkatheter oder örtliche Spritzen (sogenannte lokale Infiltrationen) an die Nervenwurzeln können Linderung verschaffen. Die beiden bevorzugt angewendeten Methoden sind die peridurale Infiltration (PDI) und die periradikuläre Therapie (PRT). Dazu stehen dem Arzt Medikamente aus der Gruppe der örtlichen Betäubungsmittel (sogenannte Lokalanästhetika) wie Procain oder Lidocain zur Verfügung.
In etwa 20 Prozent der Fälle kann eine Operation sinnvoll sein. Ihr Arzt wird in diesem Fall gemeinsam mit Ihnen die Vor- und Nachteile einer Bandscheibenoperation gründlich abwägen.