Zichorie – der Leberfreund

Zichorie (Wegwarte) gegen Verstopfung
Zichorie (Wegwarte) gegen Verstopfung
Die Zichorie (Wegwarte) steigert den Appetit und hilft bei Leberbeschwerden sowie Magen-Darm-Probleme, zum Beispiel bei Verstopfung.
Die Zichorie wird bis heute als Heilpflanze genutzt. Zu Zeiten der Weltkriege, als Lebens- und vor allem Genussmittel knapp waren, brühte man aus Wegwarte den sogenannten Zichorien-Kaffee. Er wurde auch Muckefuck genannt. Ein Name der wahrscheinlich als Eindeutschung des französischen Begriffs mocca faux/falscher Mokka entstand. Heute ist dieses Getränk fast ganz in Vergessenheit geraten.
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Um die Zichorie, auch Wegwarte genannt, ranken sich eine Vielzahl von Anekdoten, Legenden und Sagen. So zum Beispiel die Geschichte eines Heerführers, der partout keinen Zichorien-Kaffee trinken wollte. Dieser falsche Kaffee ist heute kaum noch zu bekommen, er war typisch für die Kriegs- und Nachkriegszeit. Amtlich geschützt wurde der erste Zichorien-Kaffee vor über 230 Jahren.

Mit der Reduzierung auf den falschen Kaffee tut man der Zichorie unrecht, kann sie doch auf eine lange Tradition als Heilpflanze zurückblicken. Sie wurde schon von Hippokrates als Heilmittel zur Magenstärkung geschätzt. Paracelsus wollte gar die Lepra mit ihr bekämpfen.

Die Zichorie wächst heute an trockenen Orten wie Wegrändern, Bahndämmen und in Brachland. Ihr anderer Name Wegwarte verrät, dass sie oft an Wegen zu finden ist. Der lateinische Name „cichorium" wurde eingedeutscht zu Zichorie. Andere Namen sind Faule Grete, Hundsläufte, Hasenmilch, Verfluchte Jungfer oder Kaffeekraut.

Zichorie - das Aussehen

Ihre behaarten Blätter erinnern fast an Löwenzahn. Allerdings sind die Blüten der Zichorie hellblau. Die Pflanze wird bis zu 150 Zentimeter groß. Der harte Stängel ist wenig verzweigt. Die Pfahlwurzel der Zichorie reicht tief in den Boden.

Zichorie: Wirkung

Als Mittel gegen Leberbeschwerden unterstützt die Zichorie gleichzeitig die Milz. Ihr hoher Anteil an Bitterstoffen regt die Magensaftproduktion an und wirkt so auch gegen Magen-Darm-Beschwerden. So steigert die Pflanze auch den Appetit und hilft gegen Verstopfung und Harnverhalt.

Zichorie - die Anwendungen

  • Für einen Tee aus Zichorienblättern geben Sie frische oder getrocknete Blätter auf einen Liter Wasser. Die Mischung aufkochen, und zehn Minuten ziehen lassen, dann abseihen. Zwei Tassen über den Tag verteilt trinken.
  • Zur Blutreinigung geben Sie je einen Teil zerkleinerte Zichorienwurzel und einen Teil zerkleinerte Löwenzahnwurzel zusammen. Zwei Teelöffel in einem halben Glas Wasser kalt ansetzen, bedecken und acht bis zehn Stunden ziehen lassen. Abseihen und Wasser sowie Wurzelmischung aufbewahren. Die zerkleinerten Wurzeln mit einer halben Tasse heißem Wasser aufbrühen. Teeaufguss und die Flüssigkeit mischen. Die Mixtur langsam trinken.
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    Zichorie im Garten

    Die Aussaat der Zichorie erfolgt in den ersten Maitagen. Die Wurzel kann im zweiten Jahr geerntet werden, wenn Kraut und Blüten bereits im Sommer abgeschnitten werden können.

    Mehr Informationen zum Thema Heilkräuter bietet der ellviva-Artikel „Heilpflanzen - Helfer aus der Natur". Dort finden Sie außerdem Links zu 33 weiteren Heilpflanzen.