Warfarin – Wechselwirkungen
Die gleichzeitige Anwendung anderer Wirkstoffe kann die Wirkung von Warfarin verstärken oder abschwächen. Deshalb sollte bei jedem Patienten, bei dem eine zusätzliche medikamentöse Therapie begonnen oder beendet wird, die Gerinnung sorgfältig ärztlich überwacht werden. So können die Gefahren einer erhöhten Blutungsneigung beziehungsweise einer Gefäßverstopfung rechtzeitig erkannt werden. Zahlreiche Faktoren, einzeln oder zusammen, können die Warfarinwirkung beeinflussen.
Folgende Faktoren führen zu einer Wirkungsverstärkung von Warfarin:
Bei der Behandlung mit Warfarin kann eine Diät mit hohem Vitamin-K-Anteil die Bestimmung der Gerinnungswerte verfälschen.
Folgende Faktoren führen zu einer Wirkungsverstärkung von Warfarin:
- Körpereigene Faktoren:
fehlerhafte Blutzusammensetzung, Krebs, Gefäßwanderkrankungen, Herzmuskelschwäche mit Wasseransammlungen in der Lunge, Durchfall, erhöhte Temperatur, Lebererkrankungen, Infektionen, Leberentzündung, Gelbsucht, Schilddrüsenüberfunktion, schlechter Allgemeinzustand, Fettstühle, Vitamin-K-Mangel. - Wirkstoffgruppen und Wirkstoffe:
die Alpha-Sympathomimetika Clonidin und Monoxidin, Alkoholentwöhnungsmittel, nichtopioide Schmerzmittel, Androgene und Anabolika, Narkosemittel zur Inhalation, Antiarrhythmika, Antibiotika wie orale Aminoglykosid-Antibiotika, Cephalosporine. Makrolid-Antibiotika, verschiedene Penicilline, Chinolone, langwirksame Sulfonamide, Tetracycline, Andere Gerinnungshemmer, Antiepileptika, Mittel gegen Depressionen, Johanniskraut, Mittel gegen Malaria, Zytostatika, Mittel gegen Parasiten, Hemmer der Schilddrüsenhormone, Betablocker, Enzyme wie Bromelain, Mittel zur Auflösung von Gallensteinen, orale Antidiabetika, Diuretika, (innerliche) Mittel gegen Pilzerkrankungen (darunter auch die Imidazole), säurebindende Mittel und Mittel gegen Geschwüre in Magen und Darm, Gichtmittel, durchblutungsfördernde Mittel, lebergiftige Wirkstoffe, Insuline, Notfallmittel gegen Bluthochdruck, Schlafmittel, Mittel gegen erhöhte Blutfette, MAO-Hemmer, langwirksame opioide Schmerzmittel, Mittel zur Aktivierung des Plasminogen, Psychopharmaka, selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer, harnsäuretreibende Mittel, Impfstoffe, Vitamine.
Wirkstoffgruppen und Wirkstoffe, die möglicherweise die gerinnungshemmenden Effekte verstärken und/oder jede Blutung in Magen und Darm verschlimmern, sind: nichtsteroidale Antirheumatika, Hemmer der Zusammenballung von Blutplättchen, Pyrazolone wie das Allopurinol, Salicylate wie Acetylsalicylsäure.
- Körpereigene Faktoren:
Wassereinlagerungen im Gewebe, ererbte Unempfindlichkeit gegen cumarinähnliche Substanzen, erhöhte Blutfette, Schilddrüsenunterfunktion, Nierenerkrankungen. - Wirkstoffgruppen und Wirkstoffe:
Hemmer der körpereigenen Kortisonproduktion, säurebindende Mittel und Mittel gegen Geschwüre in Magen und Darm, angstlösende Medikamente, Antiarrhythmika, viele Antibiotika, Antiepileptika, Antidepressiva, Allergiemittel, Zytostatika, Psychopharmaka, Mittel gegen Schilddrüsenüberfunktion, Barbiturate, Diuretika, Nahrungsergänzungsmittel, innerliche Mittel gegen Pilzerkrankungen, Glukokortikoide, Schlafmittel, Mittel gegen erhöhte Blutfette, Immunologika mit unterdrückender Wirkung auf das Immunsystem, Östrogen-Gestagen-Kombinationen zur Schwangerschaftsverhütung, Tuberkulosemittel, Vitamine.
- Cholestyramin hemmt die Aufnahme von Warfarin in den Körper.
- Warfarin erhöht die Blutkonzentration des Epilepsiemittels Phenytoin. Phenytoin seinerseits kann die Warfarinblutkonzentration sowohl erhöhen als auch vermindern.
- Warfarin kann die Wirkung oraler Antidiabetika wie der Sulfonylharnstoffe und Abkömmlinge mit der Gefahr von Unterzuckerungen verstärken. Umgekehrt können einige Sulfonylharnstoffe wie Chlorpropamid und Tolbutamid die Wirkung von Warfarin verstärken, was zu Blutungen führt.
- Alkohol verstärkt die Warfarinwirkung bei akutem Konsum. Chronischer Alkoholmissbrauch schwächt die Wirkung ab.
- Bei einer Kombination mit dem durchblutungsfördernden Mittel Ticlopidin besteht die Gefahr einer Leberentzündung mit Gallenstau.
- Bei täglich hohen Dosen Warfarin kann sich eine angeborene oder neu entstandene Warfarinunempfindlichkeit zeigen.
- Schilddrüsenhormone und andere Medikamente mit Wirkung auf Blutbestandteile, welche die Gerinnung beeinflussen, Mangelerscheinungen durch Diät und starkes Schwitzen können die Wirkung von Warfarin sowohl verstärken als auch vermindern.
Bei der Behandlung mit Warfarin kann eine Diät mit hohem Vitamin-K-Anteil die Bestimmung der Gerinnungswerte verfälschen.