Vitamin K1 Anwendungsgebiete

Vitamin K1 wird zur Therapie von Vitamin-K-Mangelzuständen eingesetzt. Außerdem kann damit Vitamin-K-Mangel, der trotz einer Ernährungsumstellung nicht zu beheben ist, vorgebeugt werden. In folgenden Situationen ist eine vorbeugende Vitamin K1 Gabe empfehlenswert:
  • Vitamin-K-Versorgung des Neugeborenen unmittelbar nach der Geburt
  • Vitamin-K-Versorgung des Neugeborenen durch Vitamin-K-Gabe an Schwangere vor der Entbindung, die Medikamente gegen Anfallsleiden (Antikonvulsiva), Mittel gegen Tuberkulose (Tuberkulostatika) oder Blutgerinnungshemmer (auf Cumarin-Basis) einnehmen
  • Vitamin-K-Gabe bei Patienten mit Risikofaktoren für die Entwicklung eines Vitamin-K-Mangels, sobald die Blutgerinnungszeit unter die Normgrenze abfällt
  • Vitamin-K-Gabe bei Patienten mit Vitamin-K-Mangelblutungen, die zumeist mit einem Quick-Wert unter 10 Prozent einhergehen. Die Vitamin-K-Mangelblutung kann durch einen echten Vitamin-K-Mangel oder durch eine zu hohe Dosierung von Blutgerinnungshemmern verursacht sein.
Folgende Risikofaktoren von Neugeborenen und Säuglingen können eine Vitamin-K-Versorgung notwendig machen:
  • mütterliche Einnahme von bestimmten Arzneimitteln (Anfallshemmer, Tuberkulosemittel und Blutgerinnungshemmer) während der Schwangerschaft und Stillzeit
  • Früh- und Mangelgeburt
  • komplizierte Geburt
  • später Fütterungsbeginn
  • ausschließliche Muttermilchernährung
  • unzureichende Fütterung.
Risikofaktoren bei Säuglingen, älteren Kindern und bei Erwachsenen sind:
  • Krankheiten, die mit einer gestörten Nährstoff- und Vitaminaufnahme einhergehen
  • Ernährung, die nicht normal durch den Verdauungskanal gelangt (zum Beispiel Ernährung über Infusionen in die Vene)
  • Gallenaufstau (Cholestase) durch beispielsweise angeborenen Verschluss der Gallengänge, Alpha-1-Antitrypsin-Mangel (genetisch bedingter Mangel von Alpha-1-Antitrypsin im Blut; führt zu Entwicklung einer Leberzirrhose)
  • Mukoviszidose (zystische Fibrose)
  • Zytomegalie-Virus-Infektion (eine Infektionskrankheit, auch Einschlusskörperkrankheit genannt)
  • Gelbfärbung der Haut und Schleimhaut infolge Galleabflußbehinderung
  • Bauchspeicheldrüsenerkrankungen
  • A-β-Lipoproteinämie (vererbter Mangel an bestimmten Blutfetten mit Einlagerung von Neutralfetten in die Leberzellen)
  • Therapie mit Antibiotika (insbesondere Cephalosporinen), Sulfonamiden (gehören zur Gruppe der Chemotherapeutika) oder Salicylaten (gegen leichte bis mäßig starke Schmerzen).
Folgende Beschwerden können auf einen Vitamin-K-Mangel hinweisen:
  • erhöhte Blutungsneigung
  • schnelle Ausbildung von blauen Flecken, auch nach nur kleinen Stößen
  • blutiger Stuhl (Teerstuhl)
  • blutiger Urin
  • Blutungen in das Zentrale Nervensystem (Gehirnblutungen mit Anzeichen eines Schlaganfalls).
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt Frauen eine tägliche Aufnahme von mindestens 65 Mikrogramm und Männern 80 Mikrogramm Vitamin K; für Kinder werden 10 Mikrogramm Vitamin K pro Kilogramm Körpergewicht empfohlen.

Vitamin K (K1 und K2) findet sich vorwiegend in grünen Blättern verschiedener Kohlarten, Brennnesseln, Luzerne und Spinat, ebenso in Früchten (zum Beispiel Tomaten, Erdbeeren, Hagebutten) sowie in Muskelfleisch, Leber, Milch und Eiern.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Vitamin K1 sind vertiefende Informationen auf Ellviva.de verfügbar:
Lesen Sie auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen zu welcher der Wirkstoff Vitamin K1 gehört: Vitamine