Valsartan Gegenanzeigen

Bei Überempfindlichkeit gegen Valsartan darf der Wirkstoff nicht gegeben werden.

Bei Patienten mit schwerer Leberfunktionsstörung, von den Gallengängen ausgehender Leberschrumpfung (biliäre Zirrhose), Gallenwegsverschluss, schwerer Nierenfunktionsstörung (Kreatininclearance unter zehn Milliliter pro Minute) sowie bei dialysepflichtigen Patienten ist der Einsatz von Valsartan ebenfalls verboten.

Relative Gegenanzeigen für den Einsatz von Valsartan sind beidseitige Nierenarterienverengung (Nierenarterienstenose) oder einseitige Nierenarterienverengung bei Einzelniere sowie der Zustand nach Nierentransplantation. Das gleiche gilt bei Patienten mit Herzklappenverengung (Aorten- oder Mitralklappenstenose) oder einer krankhaften Verdickung des Herzmuskels (hypertrophe Kardiomyopathie). In diesen Fällen wird der behandelnde Arzt individuell über eine Therapie entscheiden. Eine regelmäßige ärztliche Überwachung ist dringend erforderlich.

Beim primären Aldosteronismus (gestörte Hormonausscheidung der Nieren) wird die Anwendung im Allgemeinem nicht empfohlen. Diese Erkrankung spricht nicht auf AT1-Rezeptor-Antagonisten an.

Valsartan bei Schwangerschaft & Stillzeit

Im ersten Schwangerschaftsdrittel wird die Einnahme von Valsartan nicht empfohlen, im zweiten und dritten Drittel der Schwangerschaft ist die Anwendung verboten. Frauen im gebärfähigen Alter sollten während der Therapie eine zuverlässige Methode der Empfängnisverhütung anwenden.

Eine Behandlung mit Valsartan sollte keinesfalls während der Schwangerschaft begonnen werden. Bei Schwangerschaftswunsch sind alternative blutdrucksenkende Wirkstoffe mit geeignetem Sicherheitsprofil für Schwangere zu wählen; es sei denn, der Arzt hält eine Fortführung der Behandlung mit Valsartan für zwingend erforderlich.

Wird eine Schwangerschaft festgestellt, muss Valsartan unverzüglich abgesetzt und, wenn erforderlich, eine alternative Therapie begonnen werden. Nach derzeitigem Kenntnisstand (Januar 1013) geht man davon aus, dass Valsartan die Entwicklung des Ungeborenen gefährden kann, eine fruchtschädigende Wirkung konnte jedoch nicht belegt werden. Mögliche Effekte durch Valsartan sind zu wenig Fruchtwasser bei der Mutter sowie eine verminderte Nierenfunktion und eine verzögerte Schädelverknöcherung beim Säugling. Daraus können Nierenversagen, niedriger Blutdruck oder eine erhöhte Kalium-Konzentration im Blut entstehen. Deshalb sollten im Falle einer Valsartan-Gabe ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel die Nierenfunktion und der Schädel des Ungeborenen mittels Ultraschall ärztlich untersucht werden.

Zur Anwendung in der Stillzeit liegen bislang keine hinreichenden Erkenntnisse vor. Es wird jedoch dazu geraten Valsartan gegen einen sichereren Wirkstoff auszutauschen. Das gilt insbesondere dann, wenn Früh- oder Neugeborene gestillt werden.

Valsartan und Kinder

Kinder und Jugendliche sollten kein Valsartan erhalten. In dieser Altersgruppe liegen noch keine Erfahrungen mit der Behandlung vor.