Valsartan + Amlodipin Gegenanzeigen

Die Kombination darf nicht angewendet werden bei
  • Überempfindlichkeit gegen Valsartan und Amlodipin oder anderen Calciumkanalblockern vom Nifedipin-Typ
  • schwerer Leberfunktionsstörung, bei Lebererkrankungen mit einer langsam voranschreitenden Zerstörung der kleinen Gallengänge in der Leber und schließlicher Leberzirrhose (biliäre Leberzirrhose) und Gallenstau
  • schwerer Nierenfunktionsstörung (mit einer Ausscheidungsrate (GFR) von 30 Milliliter pro Minute/1,73 m2) und Patienten an der Blutwäsche (Dialyse)
  • Störung der Nebennierenrindenfunktion (primärem Hyperaldosteronismus), weil Valsartan bei diesen Patienten nicht wirksam werden kann
  • Schwangerschaft.
Nur nach strenger ärztlicher Abwägung von Nutzen und Risiko sowie mit besonderer Vorsicht dürfen Patienten mit der Kombination behandelt werden, die Begleiterkrankungen haben wie
  • Mangel an Natrium im Blut und/oder Mangel an Blutmenge, weil es bei diesen Patienten zu einem übermäßigen Blutdruckabfall kommen kann
  • leichten bis mittelschweren Leberfunktionsstörungen oder einer Verlegung der Gallenwege, weil bei diesen Patienten Amlodipin länger wirken kann
  • mittelschwerer Nierenfunktionsstörung, hier ist eine ärztliche Überwachung der Werte des Blutkaliums und des Kreatinin erforderlich
  • Verengung von Herzklappen (Aorten- und Mitralklappenstenose) und Herzmuskelerkrankung, die zu einer Herzvergößerung ohne Leistungssteigerung führt (hypertrophe obstruktive Kardiomyopathie).
Hinweise:
Die Kombination mit Kaliumpräparaten, kaliumsparenden Diuretika, kaliumhaltigen Salzersatzmitteln oder anderen Medikamenten wie beispielsweise den Blutverdünner Heparin, die den Kaliumspiegel erhöhen, kann einen Blutkalium-Überschuss verursachen. Daher muss der Kaliumgehalt des Blutes häufig ärztlich kontrolliert werden.

Bei Herzmuskelschwäche kann auch eine Nierenfunktionsstörung auftreten, die durch das Valsartan in der Kombination verschlimmert wird. Dabei ist es schon zu Verringerung der Harnausscheidung, Stickstoffüberschuss im Blut, akutem Nierenversagen und Tod gekommen. Amlodipin hingegen verursachte bei Patienten mit Herzmuskelschwäche Wasseransammlungen in der Lunge.

Valsartan + Amlodipin bei Schwangerschaft & Stillzeit

Im ersten Schwangerschaftsdrittel wird die Einnahme der Wirkstoffkombination Valsartan + Amlodipin nicht empfohlen, im zweiten und dritten Drittel der Schwangerschaft ist die Anwendung verboten. Frauen im gebärfähigen Alter sollten während der Therapie eine zuverlässige Methode der Empfängnisverhütung anwenden.

Für den Wirkstoffpartner Valsartan gelten zudem folgende Warnhinweise:

Eine Behandlung mit Valsartan sollte keinesfalls während der Schwangerschaft begonnen werden. Bei Schwangerschaftswunsch sind alternative blutdrucksenkende Wirkstoffe mit geeignetem Sicherheitsprofil für Schwangere zu wählen; es sei denn, der Arzt hält eine Fortführung der Behandlung mit Valsartan für zwingend erforderlich.

Wird eine Schwangerschaft festgestellt, muss Valsartan unverzüglich abgesetzt und, wenn erforderlich, eine alternative Therapie begonnen werden. Nach derzeitigem Kenntnisstand (Januar 1013) geht man davon aus, dass Valsartan die Entwicklung des Ungeborenen gefährden kann, eine fruchtschädigende Wirkung konnte jedoch nicht belegt werden. Mögliche Effekte durch Valsartan sind zu wenig Fruchtwasser der Mutter sowie eine verminderte Nierenfunktion und eine verzögerte Schädelverknöcherung beim Säugling. Daraus können Nierenversagen, niedriger Blutdruck oder eine erhöhte Kalium-Konzentration im Blut entstehen. Deshalb sollten im Falle einer Valsartan-Gabe ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel die Nierenfunktion und der Schädels des Ungeborenen per Ultraschall untersucht werden.

Zur Anwendung in der Stillzeit liegen bislang keine hinreichenden Erkenntnisse vor. Es wird jedoch dazu geraten, Valsartan gegen einen sichereren Wirkstoff auszutauschen. Das gilt insbesondere dann, wenn Früh- oder Neugeborene gestillt werden.

Valsartan + Amlodipin und Kinder

Bisher wurden mit Kindern und Jugendlichen bis 18 Jahren keine Studien zur Wirkung und Unbedenklichkeit der Kombination erstellt. Daher ist die Anwendung bei dieser Altersgruppe nicht zu empfehlen.