Trospiumchlorid – Wirkung

Trospiumchlorid gehört zu den spannungslösenden Medikamenten (so genannte Spasmolytika). Als Muscarinrezeptor-Antagonist wirkt er speziell an den Muscarinrezeptoren im Bereich der Harnblase. Muscarinrezeptoren sind Bindungsstellen der parasympathischen Fasern des vegetativen Nervensystems, die normalerweise durch den körpereigenen Botenstoff Acetylcholin aktiviert werden. Trospiumchlorid verdrängt diesen körpereigenen Botenstoff an den Rezeptoren und unterdrückt somit dessen Wirkung.

An den Muscarinrezeptoren der Harnblasenmuskulatur verhindert Trospiumchlorid die Anspannung der Muskelfasern. Bei der Drang-Inkontinenz entsteht häufiger, starker und plötzlicher Harndrang aufgrund einer überaktiven Blase. Das kommt daher, weil die harnaustreibende Muskulatur sich plötzlich anspannt, noch bevor die Blase ausreichend gefüllt ist. Diese vorzeitige Muskelanspannung führt nun auch bei nur mäßig gefüllter Harnblase zu Harndrang, der den Gang zur Toilette notwendig macht. Häufig kann dieser Drang aufgrund seiner Unerwartetheit und Plötzlichkeit von den Betroffenen nicht mehr kontrolliert werden. Es kommt es zur Blasenentleerung, noch bevor die Toilette erreicht ist. Man spricht in diesem Fall von Inkontinenz. Trospiumchlorid verhindert diese vorzeitige Muskelanspannung und wirkt so den Beschwerden wie dem Harndrang und der Inkontinenz entgegen.