Triptorelin Wirkung

Triptorelin gehört zur Gruppe der Hypothalamushormone und ähnelt dem natürlichen Gonadotropin Releasing Hormon (GnRH), auch Gonadoliberin genannt. Wie dieses veranlasst Triptorelin die Hirnanhangsdrüse (Hypophyse), Hormone auszuschütten, die ihrerseits die Bildung von Sexualhormonen wie Östrogenen und Testosteron stimulieren. Bei Patientinnen mit Zyklusstörungen kann die Gabe von Triptorelin daher eine Normalisierung des Monatszyklus bewirken. Dies macht man sich bei Planung und Durchführung einer künstlichen Befruchtung zunutze.

Bei wiederholter Anwendung von Triptorelin kommt es jedoch nach drei bis vier Wochen zu einer verminderten Ausschüttung von Hormonen der Hirnanhangsdrüse. Dadurch sinken die Östrogen- und Testosteronspiegel. Dies wird zur Behandlung der Endometriose ausgenutzt, da Östrogene das Wachstum von Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutter fördern. Auch Tumoren, Geschwulste und unkontrollierte Wucherungen in den Geschlechtsorganen können sich unter dem Einfluss von Östrogenen und Testosteron vergrößern. Die Abnahme dieser Hormone nach wiederholter Gabe von Triptorelin führt demnach zu einem Wachstumsstillstand oder sogar zur Verkleinerung dieses Tumorgewebes.

Etwa drei Wochen nach Beginn der Behandlung werden beim Mann Testosteron-Werte gemessen, die denen nach einer Kastration (Ausschaltung oder Entfernung der männlichen Keimdrüsen) entsprechen. Bei Frauen wird in dieser Zeit ein Zustand erreicht, der den Wechseljahren ähnelt.

Bei Kindern mit vorzeitiger Pubertät (Pubertas praecox) wird durch die längere Anwendung von Triptorelin der Estradiol- beziehungsweise Testosteronspiegel auf vorpubertäre Werte gesenkt. Dies führt zum Stillstand oder sogar zum Rückgang der Pubertätsmerkmale. Dagegen wird das Längenwachstum, das während der Pubertät verlangsamt oder sogar eingestellt wird, wieder aktiviert.
Lesen Sie auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen zu welcher der Wirkstoff Triptorelin gehört: Hypothalamushormone