Tretinoin Wirkung

Tretinoin wird auch als Vitamin-A-Säure bezeichnet. Der Wirkstoff ist ein natürlich vorkommender Abkömmling des Vitamin A1 und auch im Blut des Menschen vorhanden. Er gehört zur Substanzgruppe der Retinoide, die sowohl die natürlich vorkommenden als auch die synthetisch hergestellten Abkömmlinge der Vitamin-A-Säure umfassen. Es wird als äußerlich anzuwendendes Anknemittel und Schälmittel der Haut eingesetzt.

Bei lokaler Anwendung auf der Haut reichert sich Tretinoin besonders gut in der Hornschicht an. Hier bewirkt es eine Verdünnung und Auflockerung der Hornschicht und regt die Zellneubildung in der Haut an. So wird der Verhornung der Talgdrüsenausgänge, die zu einem Verstopfen der Talgdrüsen führt, vorgebeugt. Der Talg kann jetzt besser abfließen und eine Infektion kann vermieden werden. Eine bereits bestehende Infektion der verstopften Talgdrüsen kann mit Tretinoin eingedämmt werden.

Tretinoin hat unter den Vitamin-A-Säure-Abkömmlingen (Retinoide) die stärkste hautschälende Wirkung, die auch nach längerer Behandlungsdauer unvermindert anhält. Die Behandlung der Akne mit Tretinoin führt daher auch langfristig zu guten kosmetischen Ergebnissen.

Ein weiteres Anwendungsgebiet des Tretinoins ist die Promyelozytenleukämie. Bei innerlicher Anwendung von Tretinoin greift der Wirkstoff in den Zellstoffwechsel der entarteten Promyelozyten ein und stoppt deren unkontrolliertes Wachstum. Die Promyelozyten können sich wieder zu weißen Blutkörperchen entwickeln, die wichtig für die Immunabwehr sind. Durch die Kombination von Tretinoin mit Zytostatika kann unter Umständen eine komplette Rückbildung der Krankheit erreicht und der Patient geheilt werden.
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