Tretinoin Wechselwirkungen

Bei der lokalen Anwendung von Tretinoin auf der Haut ist vom gleichzeitigen Gebrauch anderer äußerlich anzuwendender Medikamente abzuraten, da die Hautreaktionen insgesamt heftiger auftreten können. Eine langfristige Therapie mit Glukokortikoiden kann die Entstehung von Mitesssern (Komedonen) fördern und sollte nur aus zwingenden Gründen mit einer Tretinoin-Behandlung der Haut kombiniert werden. Bei UV- oder Röntgenbestrahlung der mit Tretinoin behandelten Haut verstärken sich die hautreizenden Wirkungen gegenseitig, sodass mit vermehrter Rötung und Brennen der Haut zu rechnen ist.

Bei innerlicher Anwendung von Tretinoin kann die empfängnisverhütende Wirkung der "Pille" herabgesetzt sein, da Tretinoin die Wirkung von Gestagenen vermindert. Für einen ausreichenden Schutz vor einer möglichen Schwangerschaft muss durch zusätzliche, alternative Verhütungsmethoden unbedingt gesorgt werden.

Bei gleichzeitiger Einnahme von Vitamin A oder anderen Wirkstoffen aus der Gruppe der Retinoide und der innerlichen Anwendung von Tretinoin kommt es zu einer Verstärkung der unerwünschten Arzneimittelwirkungen. Das bedeutet, es kann zu Symptomen einer Vitamin A-Überdosierung (Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerz, Hauttrockenheit, Schleimhauttrockenheit, Hautrötung, Juckreiz, Blutungsneigung, Haarausfall, Knochenschmerzen, erhöhte Knochenbrüchigkeit, Reizbarkeit) kommen. Daher sollte die gleichzeitige Verwendung dieser Präparate vermieden werden.

Eine systemische Behandlung mit Tretinoin kann zu einer vorübergehenden Erhöhung des Schädelinnendrucks (Pseudotumor cerebri) führen. Da Antibiotika aus der Gruppe der Tetrazykline den Schädelinnendruck ebenfalls steigern können, dürfen Patienten nicht gleichzeitig mit Tretinoin und Tetrazyklinen behandelt werden.