Tretinoin Gegenanzeigen

Tretinoin darf bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder andere Vertreter aus der Substanzgruppe der Retinoide nicht angewendet werden.

Tretinoin-haltige Cremes und Lösungen dürfen auf akut entzündeter oder krankhaft veränderter Haut (beispielsweise bei Ekzem, perioraler Dermatitis, Rosacea) nicht angewendet werden.

Tretinoin als Kapsel darf bei Frauen im gebärfähigen Alter nur eingenommen werden, wenn der Eintritt einer Schwangerschaft während und bis mindestens einen Monat nach Ende der Therapie sicher verhütet wird.

Tretinoin und Antibiotika aus der Gruppe der Tetrazykline dürfen nicht gleichzeitig eingenommen werden, da ein erhöhtes Risiko für eine vorübergehende Erhöhung des Schädelinnendrucks (Pseudotumor cerebri) mit starken Kopfschmerzen, Sehstörungen (beispielsweise Doppeltsehen), Schwindel, Übelkeit, Erbrechen sowie Benommenheit und Bewusstlosigkeit besteht.

Im ersten Behandlungsmonat besteht ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung einer Thrombose. Deshalb sollte Tretinoin nach Möglichkeit nicht mit Medikamenten, die die Blutgerinnung fördern, kombiniert werden.

Tretinoin bei Schwangerschaft & Stillzeit

Wenn während und bis zu einem Monat nach Beendigung einer Tretinoin-Behandlung mit Kapseln eine Schwangerschaft eintritt, besteht für das ungeborene Kind ein sehr hohes Risiko für Missbildungen. Dies ist unabhängig von der Höhe der Dosis und der Dauer der Einnahme. Daher darf Tretinoin bei schwangeren Frauen nicht zur innerlichen Anwendung verabreicht werden. Eine Schwangerschaft muss während der Therapie bis einen Monat nach der Beendigung sicher verhütet werden.

Die Anwendung des Wirkstoffs in der Schwangerschaft führt vermehrt zu Fehlgeburten und zu den charakteristischen Fehlbildungen des "Retinoidsyndroms" mit zu kleinem Kopf und nicht altersgemäß entwickeltem Gehirn (Mikrozephalie), Fehlanlagen des Gesichts, der Ohren und des Gaumens, Entwicklungsstörungen des Herzens, des Gehirns, des Rückenmarks und der Thymusdrüse. Bei Kindern mit einer ausgeprägten Mikrozephalie ist von einer schweren geistigen Behinderung auszugehen, aber auch bei Kindern ohne äußerlich erkennbare Fehlbildungen wurde eine verminderte Intelligenz festgestellt. Die Entwicklungsstörungen des Gehirns können die Funktion der Augen und des Innenohrs schwer beeinträchtigen oder einen so genannten Wasserkopf (Hydrozephalus) verursachen.

Eine Einnahme von Tretinoin während einer Schwangerschaft oder unsicherer Empfängnisverhütung bis einen Monat nach Therapieende muss sorgfältig abgewogen werden. Hierbei müssen unter anderem der Schweregrad der Erkrankung und die Dringlichkeit der Behandlung in Betracht gezogen werden.

Die Einnahme von Tretinoin darf ebenfalls nicht in der Stillzeit erfolgen. Vor Beginn einer Tretinoin-Threrapie muss unbedingt abgestillt werden.

Im Zusammenhang mit der Anwendung von Tretinoin auf der Haut bei schwangeren Frauen kam es in mehreren Fällen zu Missbildungen beim Kind. Der ursächliche Zusammenhang zwischen den aufgetretenen Missbildungen und der Anwendung von Tretinoin ist noch nicht abschließend geklärt. Tretinoin darf deshalb in der Schwangerschaft nicht lokal angewendet werden, da das Risiko einer Missbildung beim Kind nicht ausgeschlossen werden kann.

Tretinoin und Kinder

Über die Verwendung von Tretinoin bei Kindern liegen zur Zeit nur begrenzt Erkenntnisse zu Wirksamkeit und Verträglichkeit vor.

Die bei innerlicher Anwendung von Tretinoin als seltene Nebenwirkung auftretende vorübergehende Erhöhung des Schädelinnendrucks mit Kopfschmerzen, Sehstörungen, Schwindel, Benommenheit oder sogar Bewusstlosigkeit wurde verstärkt bei Kindern beobachtet.