Topiramat Wechselwirkungen

Durch die Antiepileptika Phenytoin und Carbamazepin wird Topiramat in seiner Blutkonzentration und Wirkung vermindert. Eventuell muss die Dosierung des Topiramats angepasst werden. Auf der anderen Seite steigert Topiramat die Blutkonzentration und Wirkung von Phenytoin. Gegebenenfalls muss die Phenytoin-Dosis verringert werden.

Bei Digoxin (Herzglykosid) ergibt sich mit Topiramat eine geringe Senkung der Blutkonzentration, die möglicherweise jedoch für den Patienten nicht von Bedeutung ist. Bei Neuanwendung von Topiramat sollten die Digoxin-Blutkonzentrationen jedenfalls kontrolliert werden.

Topiramat senkt auch die Blutkonzentration von Ethinylestradiol (in oralen Kontrazepiva, "Pille"). Es ist möglich, dass die verhütende Wirkung dadurch eingeschränkt wird. Sicherheitshalber sollten zusätzliche empfängnisverhütende Mittel angewendet werden.

Hydrochlorothiazid (zur Wasserausscheidung) erhöht die Blutkonzentration von Topiramat und verstärkt die Wirksamkeit. Die Kombination von Hydrochlorothiazid und Topiramat senkt die Kaliumkonzentration im Blut stärker, als es Hydrochlorothiazid alleine tun würde. Die Patienten raegieren dadurch möglicherweise empfindlicher auf Herzglykoside.

Auf orale Antidiabetika ("Zuckertabletten") wirkt Topiramat unterschiedlich. Metformin wird in seiner Blutkonzentration und Wirkung gesteigert, senkt aber im Gegenzug die Blutkonzentration und Wirkung des Topiramats. Pioglitazon dagegen wird in seiner Blutkonzentration und Wirkung durch Topiramat verringert.

Einige Arzneimittel steigern in Zusammenwirken mit Topiramat das Risiko für Nierensteine. Dazu gehören Acetazolamid (gegen grünen Star), Triamteren (wasserausscheidend), Zonisamid (Antiepileptikum) und Vitamin C in hohen Mengen.

Carboanhydrase-Hemmer (Mittel gegen grünen Star) sowie Sultiam oder Zonisamid können bei gleichzeitiger Einnahme mit Topiramid möglicherweise in ihren Nebenwirkungen verstärkt werden. Diese bestehen vor allem in einer Ansäuerung des Körpers (metabolische Alkalose).

In Wechselwirkung mit Alkohol und anderen müde machenden Wirkstoffen kann die durch Topiramat verursachte Dämpfung der Reaktionsfähigkeit und der Wachheit noch verstärkt werden.

Topiramat beschleunigt oder verzögert außerdem den Abbau der Wirkstoffe Amitriptylin (Antidepressivum), Haloperidol (Psychopharmakon) und Propranolol (Betablocker). Propranolol erhöht außerdem leicht die Konzentration des Topiramats. Auswirkungen dieser Reaktionen sind bislang nicht nachgewiesen.

Topiramat hemmt das Enzym Carboanhydrase, das die Schweißabsonderung regelt. Wird der Wirkstoff zusammen mit weiteren, die Carboanhydrase hemmenden Substanzen eingenommen (beispielsweise den Antiepileptika Zonisamid oder Sultiam), kann es leicht zu einer Überhitzung des Körpers kommen.