Tiaprid Gegenanzeigen

Der Wirkstoff darf nicht angewendet werden bei
  • Überempfindlichkeit gegen Tiaprid
  • Tumoren des Nebennierenmarks (Phäochromozytom)
  • Krebsformen, die von dem milchbildenden Hormon Brustkrebs und Tumoren der Hirnanhangdrüse
  • einem bösartigen neuroleptischen Syndrom, einer seltenen Nebenwirkung von Neuroleptika, die unter anderem mit Muskelsteifigkeit, Blick-Krämpfen, Schwitzen, Fieber und Verwirrtheit einhergeht.
Die gleichzeitige Behandlung mit dem Parkinsonmittel Levodopa ist verboten.

Nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den Arzt darf der Wirkstoff verordnet werden bei
  • Patienten mit Risikofaktoren für Herzrhythmusstörungen wie Herzschlagverlangsamung unter 55 Schläge/Minute, Blut-Kaliummangel, Verlängerung des QT-Intervalls im EKG oder Behandlung mit Medikamenten, die solche Nebenwirkungen haben
  • Parkinson-Krankheit
  • Risikofaktoren für einen Schlaganfall wie beispielsweise Bluthochdruck und beschleunigter Blutgerinnung
  • Patienten mit Epilepsie, weil Neuroleptika die Krampfbereitschaft des Gehirns erhöhen
  • eingeschränkter Nierenfunktion (Niereninsuffizienz), weil Tiaprid vorwiegend über die Nieren ausgeschieden wird
  • Kindern, Jugendlichen und älteren Patienten. Hier sollte die Entscheidung zur Therapie aufgrund bestehender Risiken vom Arzt gut überdacht werden.

Tiaprid bei Schwangerschaft & Stillzeit

Bisher wurden keine ausreichenden Studien für die Verwendung von Tiaprid bei Schwangeren durchgeführt. Die hoch dosierte Einnahme von Tiaprid während der Schwangerschaft kann zu Bewegungsstörungen beim Neugeborenen führen. Im Tierexperiment haben sich auch schädliche Wirkungen bei den Ungeborenen gezeigt. Eine Behandlung mit Tiaprid während der Schwangerschaft sollte deshalb nur nach strenger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den Arzt erfolgen.

Da der Wirkstoff in die Muttermilch übergeht, muss die Mutter abstillen, wenn der Arzt eine Behandlung mit Tiaprid für notwendig hält.

Tiaprid und Kinder

Kinder und Jugendliche dürfen nur nach Nutzen-Risiko-Abwägung durch einen Facharzt (Psychiater) mit Tiaprid in Tablettenform behandelt werden. Da es für die Anwendung als Spritze keine Erfahrungen mit Kindern und Jugendlichen gibt, wird die Injektion des Wirkstoffes bei dieser Altersgruppe nicht empfohlen.

Die Tabletten müssen bei Kindern und Jugendlichen besonders langsam (einschleichend) und vorsichtig dosiert werden. Der Erfolg und die Nebenwirkungen der Behandlung sind in kurzen Abständen vom Arzt sorgfältig zu kontrollieren.