Thioridazin Gegenanzeigen

Thioridazin darf nicht bei bekannter Überempfindlichkeit gegen diesen Wirkstoff oder Überempfindlichkeit gegen andere Phenothiazine sowie bei starker Lichtempfindlichkeit angewendet werden.

Weiterhin darf keine Behandlung mit diesem Wirkstoff bei schweren Herzkrankheiten, besonders bei Herzrhythmusstörungen, erfolgen. Das gilt insbesondere in Kombination mit Medikamenten, für die eine mögliche Verlängerung des QT-Intervalls (Erregungsleitungsstörung am Herzen) bekannt ist.

Eine Kombination mit Medikamenten, die das Cytochrom P450 2D6-Isoenzym (bestimmtes Eiweiß) hemmen (wie die Serotonin-Wiederaufnahmehemmer Fluoxetin und Paroxetin sowie trizyklische Antidepressiva und Betablocker) ist ebenfalls nicht erlaubt. Desweiteren ist eine gleichzeitige Gabe mit Medikamenten, die den Stoffwechsel von Thioridazin verlangsamen können, wie Fluvoxamin (Antidepressivum), Pindolol und Propranolol (beides Betablocker) verboten.

Bei angeborenem oder erworbenem Cytochrom-P450-2D6-Isoenzym-Mangel, bei komatösen Zuständen und bei Patienten mit schwerer Nervensystem-Dämpfung sowie bei bekannten Störungen der Blutzusammensetzung und der blutbildenden Organe sollte von einer Behandlung mit Thioridazin abgesehen werden.

Stillende Mütter sind ebenfalls von einer Therapie mit diesem Wirkstoff auszuschließen. Kinder dürfen Thioridazin nur dann anwenden, wenn sämtliche anderen Arzneimittel ausgeschlossen wurden. Darreichungsformen in höherer Dosierung und Retardpräparate sind für Kinder gar nicht geeignet.

Thioridazin bei Schwangerschaft & Stillzeit

Bisher gibt es keine kontrollierten Studien über die Behandlung von schwangeren Frauen. Bekannt ist aber, dass Thioridazin den Mutterkuchen durchdringt. Deshalb sollte Thioridazin während der Schwangerschaft nur dann vom Arzt verordnet werden, wenn der potenzielle Nutzen für die Mutter die möglichen Risiken für das Ungeborene übersteigt.

Weiterhin tritt der Wirkstoff in die Muttermilch über und verursacht möglicherweise Schläfrigkeit und ein erhöhtes Risiko für Muskelstörungen beim Kind. Mütter, die mit Thioridazin behandelt werden, sollten deshalb abstillen.

Thioridazin und Kinder

Bei Kindern darf Thioridazin nur dann angewandt werden, wenn keine anderen therapeutischen Alternativen zur Verfügung stehen. Retardpräparate und hochdosierte Einzelgaben (ab 100 Milligramm) sind gar nicht zu verabreichen.