Terazosin Gegenanzeigen

Terazosin darf nicht angewendet werden bei:

  • Überempfindlichkeit gegen den Wirkstof
  • Überempfindlichkeit gegen ähnlich wirkende Alpha-Sympatholytika (wie Prazosin und Doxazosin)
  • schweren Leberfunktionsstörungen
  • kurzzeitiger Bewusstlosigkeit beim Wasserlassen in der Vorgeschichte (sogenannte Miktionssynkopen).

Patienten mit gutartiger Prostatavergrößerung dürfen nicht mit Terazosin behandelt werden wenn:

  • Blutdruckabfälle nach Lagewechsel (zum Beispiel beim Aufrichten vom Liegen oder Sitzen in den Stand) in der Vorgeschichte auftraten
  • die Patienten an Stauungen der oberen Harnwege (wie beispielsweise Harnleiterverengungen) leiden
  • zusätzlich chronische Harnwegsinfektionen bestehen
  • der Patient Blasensteine hat.

Von einer Anwendung wird vorsorglich abgeraten bei Patienten mit:

  • Überlaufblase
  • vermindertem Harnabgang (Anurie
  • fortgeschrittener Nierenfunktionsschwäche.

Wegen der gefäßerweiternden Wirkung von Terazosin sollte der Wirkstoff bei nur mit ärztlicher Vorsicht eingesetzt werden bei:

  • Patienten, die zu niedrigem Blutdruck neigen
  • Wasseransammlungen im Lungengewebe (Lungenödem) durch Verengungen der Aortenklappe oder der Mitralklappe
  • Herzmuskelschwäche, weil der Durchblutungsbedarf der Organe aufgrund anderer Erkrankungen nicht mehr gedeckt werden kann (wie zum Beispiel bei Blutarmut oder Schilddrüsenüberfunktion)
  • Herzmuskelschwäche des rechten Herzens, bedingt durch Verschluss eines Lungenblutgefäßes (Lungenembolie) oder einer Flüssigkeitsansammlung im Herzbeutel (Perikarderguss)
  • Herzmuskelschwäche des linken Herzens mit niedrigem Füllungsdruck
  • leichter bis mäßig schwerer Leberfunktionsstörung.

Besonderheiten: Ein überschießender Blutdruckabfall kann gleich nach der ersten Terazosin-Dosis oder auch noch in den ersten Tagen der Behandlung auftreten. Dieser Blutdruckabfall macht sich hauptsächlich nach Lagewechseln bemerkbar (sogenannte orthostatische Hypotonie). Dabei kommt es zu Schwindel, Unsicherheit oder auch kurzzeitigem Bewusstseinsverlust nach dem Aufrichten vom Liegen oder Sitzen in den Stand. Flüssigkeitsmangel, salzarme Diät und ein höheres Alter (über 65 Jahre und älter) erhöhen das Risiko für diese Form des Blutdruckabfalls. Mit diesen Blutdruckabfällen ist vermutlich auch zu rechnen, wenn die Terazosin-Behandlung nach einigen Tagen Behandlungspause erneut wieder aufgenommen wird. In diesen Fällen sollte der Arzt eine Anfangsdosis von 1 Milligramm verordnen und die Patienten besonders sorgfältig überwachen.

Rasche Dosiserhöhungen sowie die Kombination von Terazosin mit einem Entwässerungsmittel (Diuretika) und/oder einem anderen Blutdrucksenker kann zu kurzzeitigen Bewusstseinsverlusten führen. Diese Bewusstseinsverluste treten häufig nach Körperlagewechsel auf und kündigen sich in manchen Fällen durch vorheriges Herzrasen an mit etwa 120 bis 160 Herzschlägen pro Minute an. Ein solcher Blutdruckabfall ist kurz nach der Terazosin-Einnahme am stärksten ausgeprägt. 30 bis 90 Minuten nach der Einnahme von Terazosin besteht das größte Risiko, kurzzeitig das Bewusstsein zu verlieren. Darum müssen Patienten mit gleichzeitig eingenommenen Entwässerungsmitteln oder blutdrucksendenden Medikamenten sowie Patienten, bei denen die Dosis rasch erhöht werden muss, sorgfältig ärztlich überwacht werden.

Vor Beginn der Behandlung bei gutartiger Prostatavergrößerung mit Terazosin sollte vom Arzt ein Prostatakarzinom ausgeschlossen werden.

Terazosin bei Schwangerschaft & Stillzeit

Während der Schwangerschaft sollte Teraazosin aufgrund mangelnder Erfahrungen nicht angewendet werden - es sei denn, der Arzt hält eine Behandlung für absolut notwendig. Tierstudien ergaben, dass Terazosin die Schwangerschaftsdauer verlängern und sogar die Wehen hemmen kann. Von einer Anwendung kurz vor der Entbindung wird daher abgeraten.

Es ist nicht bekannt, ob Terazosin in die Muttermilch übergeht. Darum ist besondere ärztliche Vorsicht geboten, wenn der Wirkstoff in der Stillzeit eingesetzt werden soll.

Terazosin und Kinder

Terazosin wird für die Behandlung von Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren nicht empfohlen.Für diese Patientengruppe gibt es keine Berichte über die Wirksamkeit und Sicherheit von Terazosin.