Temsirolimus Wechselwirkungen

In seltenen Fällen wurde bei gleichzeitiger Anwendung von ACE-Hemmern (Blutdrucksenker) mit Temsirolimus das Auftreten einer plötzlich auftretenden Schwellung (Qunicke-Ödem, angioneurotisches Ödem) beobachtet. Teilweise traten diese Fälle erst mit einer zweimonatigen Verzögerung nach Therapiebeginn auf.

Die gleichzeitige Gabe von bestimmten Arzneimitteln kann den Abbau beziehungsweise die Verstoffwechselung von Temsirolimus steigern, was zu einer verminderten Wirksamkeit von Temsirolimus führen kann. Hierzu zählen beispielsweise die Antiepileptika Carbamazepin, Phenobarbital und Phenytoin, die Wirkstoffe Rifampicin, Rifabutin und Rifapentin gegen Tuberkulose und Johanniskraut als Mittel gegen Depressionen. Diese Wirkstoffe sollten nicht dauerhaft während der Tesmirolimusbehandlung gegeben werden. Eine Anwendung über fünf bis sieben Tage hinaus ist zu vermeiden.

Umgekehrt gibt es Arzneimittel, die den Abbau von Temsirolimus verlangsamen, was zu einer erhöhten Giftigkeit von Temsirolimus und seinen Abbauprodukten führen kann.
Solche Arzneimittel sind unter anderem Proteaseinhibitoren, die zur Behandlung einer HIV-Infektion eingesetzt werden (zum Beispiel Indinavir, Nelfinavir und Ritonavir), Arzneimittel, die gegen eine Pilzinfektion wirken (Antimykotika wie Itraconazol, Ketoconazol, Voriconazol) und bestimmte Antibiotika (Makrolidantibiotika wie Clarithromycin und Erythromycin).
Auch blutdrucksenkende Mittel, die zur Gruppe der Calciumkanal-Blocker (zum Beispiel Diltiazem, Verapamil) gehören, sowie die Wirkstoffe Cimetidin (zur Dämpfung der Magensaftproduktion) , Aprepitant (gegen Erbrechen), Fluvoxamin und Nefazodon (beide gegen Depressionen) können den Abbau vom Temsirolimus behindern. Eine gleichzeitige Gabe dieser Wirkstoffe mit Temsirolimus sollte nur mit ärztlicher Vorsicht während der Behandlung erfolgen. Der Arzt sollte nach Möglichkeit diese Wirkstoffe gegen andere ersetzen, die keinen Einfluss auf den Abbau von Temsirolimus haben.

Wirkstoffe mit einer bestimmten chemischen Struktur (amphiphile Wirkstoffe, die sich in Fett und Wasser lösen; zum Beispiel Amiodaron zur Herzrhythmusregulierung und, Statine zur Blutfettsenkung) könnten in Kombination mit Temsirolimus das Lungengewebe schädigen.

Grapefruitsaft kann ein bestimmtes Enzym hemmen, was für den Abbau von Temsirolimus notwendig ist. Hierdurch besteht ebenfalls die Gefahr einer Erhöhung der Wirkstoffkonzentration von Temsirolimus und dessen Abbauprodukten. Grapefruitsaft sollte daher während der Behandlung mit Temsirolimus gemieden werden.

Bei Patienten, die Temsirolimus in Kombination mit Interferon-Alpha (ein Immunmodulator) erhalten, kann es zu einer Trübung der Augenlinse (so genannter Katarakt beziehungsweise grauer Star) kommen.