Temozolomid Gegenanzeigen

Temozolomid darf nicht angewendet werden bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder seinen ebenfalls zur Krebsbekämpfung eingesetzten chemischen Abkömmling Dacarbazin (DTIC). Ein Einsatz verbietet sich ebenfalls, wenn das Knochenmark des Patienten geschädigt ist (Myelosuppression).

Da der Wirkstoff das Blutbild stark verändert und dadurch Infektionen begünstigt, müssen vor der Anwendung und während der Behandlung die Zahlen der neutrophilen Blutzellen und der Blutplättchen vom Arzt regelmäßig überwacht werden. 21 Tage nach der ersten Dosis oder innerhalb von 48 Stunden nach dem 22. Behandlungstag muss ein vollständiges Blutbild angefertigt werden. Bis zum Erreichen der vorgeschriebenen Grenzzahlen ist wöchentlich ein Test anzufertigen. Liegen die Blutzellenzahlen zu niedrig, muss der Arzt die Dosis Temozolomid beim nächsten Behandlungsdurchlauf um eine Dosisstufe herabsetzen. Die niedrigste empfohlene Dosis beträgt allerdings 100 Milligramm pro Quadratmeter Körperoberfläche.

Bei älteren Patienten (über 70 Jahre) scheint gegenüber jüngeren Patienten bei der Behandlung mit dem Wirkstoff ein erhöhtes Risiko für Mangel an Neutrophilen Blutzellen und Blutplättchen zu bestehen. Diese Patienten müssen hinsichtlich ihres Blutbildes besonders sorgfältig vom Arzt überwacht werden.

Temozolomid bei Schwangerschaft & Stillzeit

Temozolomid hat sich im Tierversuch als schädlich für die Leibesfrüchte erwiesen. Der Wirkstoff darf daher normalerweise nicht bei schwangeren Frauen angewendet werden. Wenn die Anwendung während der Schwangerschaft dennoch vom Arzt in Betracht gezogen werden muss, ist die Patientin über das mögliche Risiko für ihr Kind zu informieren. Allgemein müssen Frauen im gebärfähigen Alter während der Behandlung mit Temozolomid eine Schwangerschaft zuverlässig verhüten.

Da nicht geklärt ist, ob Temozolomid beim Menschen über die Muttermilch ausgeschieden wird, muss abgestillt werden, wenn der Wirkstoff zum Einsatz kommt.

Temozolomid kann das Erbgut verändern. Männern, die mit Temozolomid behandelt werden, wird daher geraten, während der Behandlung und sechs Monate danach kein Kind zu zeugen. Da der Wirkstoff eine bleibende Unfruchtbarkeit verursachen kann, sollte man sich vor der Behandlung über eine Samenbank-Aufbewahrung der Spermien beraten lassen.

Temozolomid und Kinder

Bisher gibt es keine Erfahrungen mit der Anwendung von Temozolomid bei Kindern unter drei Jahren. Bei älteren Kindern und Jugendlichen sind die Erfahrungen sehr begrenzt.