Telithromycin Wirkung

Telithromycin ist eine Abwandlung des Antibiotikums Erythromycin und ähnelt daher in seiner Wirkung der Gruppe der Makrolid-Antibiotika, zu denen Erythromycin gehört. Wie die Makrolide greift auch Telithromycin in die Eiweiß-Produktion der Bakterien ein. Der Bauplan für die Eiweiße ist in der Erbinformation, der strickleiterförmigen DNA, enthalten. Eiweiße bestehen aus einer langen Kette verschiedener so genannter Aminosäuren. Art und Gestalt des entstehenden Eiweißes wird durch die Abfolge der Aminosäuren bestimmt, die in der Erbinformation festgelegt ist. Zusammengebaut werden die Eiweiße von kleinen Organen der Erregerzellen, den so genannten Ribosomen. Die Ribosomen gleiten an der Strickleiter der DNA entlang, lesen die Information ab und hängen die Aminosäuren wie in der DNA vorgegeben aneinander.

Makrolid-Antibiotika greifen in den Prozeß der Eiweißbildung ein, indem sie sich an die Ribosomen heften und diese blockieren. Damit stockt die für die Bakterien lebenswichtige Eiweißherstellung. Da sich Telithromycin besonders fest an die Ribosomen bindet, wirkt es nicht nur Wachstums-hemmend, sondern auch abtötend auf die Bakterien. Zudem wirkt es auch gegen Bakterienstämme, die gelernt haben, sich gegen Makrolide zu verteidigen, also gegen diese Antibiotika resistent geworden sind.

Darüber hinaus besitzt Telithromycin noch einen weiteren Vorteil: Der Wirkstoff wird durch die Magensäure nicht zersetzt, so dass seine Dosis geringer gewählt werden kann als bei Magensäure-empfindlichen Antibiotika.
Lesen Sie auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen zu welcher der Wirkstoff Telithromycin gehört: Antibiotika