Telithromycin Anwendungsgebiete

Telithryomycin ist ein relativ neues Antibiotikum, das nur bei Infektionen mit Bakterien wie Streptokokken und Staphylokokken eingesetzt werden sollte, die resistent gegen Antibiotika aus der Gruppe der Cephalosporine, Penicilline und Makrolid-Antibiotika sind. Insofern ist der Wirkstoff als Reservemedikament anzusehen, das nur zum Einsatz kommt, wenn andere Antibiotikatherapien aufgrund einer Unempfindlichkeit (Resistenz) der Erreger versagen.

Anwendungsgebiete für Telithromycin sind wieder aufgeflammte chronische Bronchitis, leichte bis mittelschwere Lungenentzündung (allerdings nur, wenn der Patient sich in seiner alltäglichen Umgebung infiziert hat) und Nasennebenhöhlenentzündungen bei Personen über 18 Jahren.

Mandelentzündungen und Rachenentzündungen, sofern sie durch besonders widerstandfähige Bakterien (beta-hämolysierende Streptokokken der Gruppe A) verursacht werden und mit anderen Antibiotika nicht zu bekämpfen sind, dürfen mit Telithromycin bereits bei Kindern ab zwölf Jahren behandelt werden.

Aufgrund der schweren Nebenwirkungen von Telithromycin wie schnelle Leberschädigung, Sehstörungen, Bewußtseinsverlust und Verschlimmerung einer Myasthenia gravis schlug der Informationsdienst für Ärzt und Apotheker vor, Telithromycin ausschließlich nur im Krankenhaus bei schweren und ansonsten nicht bekämpfbaren Infektionen einzusetzen.

In Studien an Asthmatikern konnte Telithromycin die Lungenfunktion in Akutphasen der Erkrankung bessern. Worauf dieser Effekt beruht, wird zur Zeit in weiteren Studien untersucht, daher ist bisher von einem Einsatz des Antibiotikums zur Asthma-Behandlung abzuraten. (F. Little: Treating acute asthma with antibiotics - not quite yet. N. Engl.J.Med. 354,1632-1634 (2007))
Lesen Sie auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen zu welcher der Wirkstoff Telithromycin gehört: Antibiotika