Sulfasalazin Wirkung

Sulfasalazin gehört zur Gruppe der Antiphlogistika und hier speziell zu den Aminosalicylaten. Der Wirkstoff wird hauptsächlich im Dickdarm durch Darmbakterien in seine aktiven Bestandteile 5-Aminosalicylsäure (Mesalazin) und Sulfapyridin gespalten. Die genaue Wirkungsweise ist bisher nicht bekannt, doch gilt die 5-Aminosalicylsäure als die eigentlich wirksame Substanz.

5-Aminosalicylsäure wirkt entzündungshemmend, indem sie das Enzym Lipoxygenase blockiert, das für die Bildung von Leukotrienen notwendig ist. Leukotriene sind körpereigene Stoffe, die Entzündungen im Gewebe aufrechterhalten. Daneben scheint 5-Aminosalicylsäure auch in die Bildung und den Abbau von Prostaglandinen, die ebenfalls bei Entzündungsprozessen eine wichtige Rolle spielen, einzugreifen. Darüber hinaus wird vermutet, dass Sulfasalazin und seine Bestandteile verschiedene Reaktionen im Immunsystem unterdrücken. Immunreaktionen spielen bei Entzündungsreaktionen eine wichtige Rolle.

Außerdem hat Sulfasalazin antibakterielle Eigenschaften, dass heißt, es hemmt bestimmte Bakterien am Wachstum. Dieser Effekt ist besonders für die Therapie akuter Erkrankungsschübe, die wahrscheinlich durch den Einfluss von Bakterien unterstützt werden, wichtig.

Alle diese Eigenschaften von Sulfasalazin führen dazu, dass die Darmschleimhaut abheilt und sich neues Gewebe bilden kann. Da besonders die Oberfläche der Darmschleimhaut für die Verdauung verantwortlich ist, kann nach erfolgreicher Therapie der Darm wieder Nahrung verdauen und der Stuhlgang normalisiert sich.

Bei den entzündlich-rheumatischen Erkrankungen wird durch die Entzündungshemmung erreicht, dass Schmerzen, Bewegungseinschränkungen und ein durch den Entzündungsreiz ausgelöster Gewebeumbau beispielsweise an der Gelenkinnenhaut verringert und verzögert werden.
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