Sulfasalazin Gegenanzeigen

Bei folgenden Erkrankungen darf Sulfasalazin nicht eingenommen werden:
  • Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff und seine Abbauprodukte sowie gegen Sulfonamide und Salicylate
  • Darmverschluss
  • schweren Leber- oder Nierenfunktionsstörungen
  • angeborener Störung der Bildung des roten Blutfarbstoffs Hämoglobin (Porphyrie)
  • Erkrankungen der blutbildenden Organe (Knochenmark)
  • Mangel an dem Enzym Glucose-6-Phosphatdehydrogenase, weil ein solcher zum Auftreten einer bestimmten Form der Blutarmut (hämolytische Anämie) führen kann.

Bei leichten Leber- oder Nierenfunktionsstörungen sowie Neigung zu Allergien oder Asthma darf Sulfasalazin nur unter sorgfältiger ärztlicher Abwägung von Nutzen und Risiken und mit Vorsicht eingesetzt werden.

Ein besonderes Risiko haben Menschen mit einer abweichenden Enzym-Ausstattung ("Langsam-Acetylierer"). Bei ihnen ist der Abbau von Sulfasalazin verzögert und es können sich giftige Zwischenprodukte im Blut anreichern. Daher wird empfohlen, vor Beginn einer Behandlung mit Sulfasalazin mittels Labortest herauszufinden, ob der Patient zu dieser Gruppe gehört. Bei Auftreten von Nebenwirkungen sollte der Test in jedem Fall durchgeführt werden.

Besondere Hinweise:

Während der Anwendung von Sulfasalazin können schwere, zum Teil lebensberohliche  Hautreaktionen (Stevens-Johnson-Syndrom und Toxisch epidermale Nekrolyse beziehungsweise Lyell-Syndrom), auftreten. Diese zeigen sich anfänglich als rötliche, schießscheibenartige oder kreisförmige Flecken (oft mit einer Blase in der Mitte) am Körperstamm. Der Hautausschlag kann zu einer großflächigen Blasenbildung oder Ablösung der Haut führen. Zusätzliche Symptome, auf die geachtet werden sollte, sind offene, schmerzende Stellen (Geschwüre) in Mund, Hals, Nase und im Genitalbereich sowie gerötete und geschwollene Augen (Konjunktivitis). Diese möglicherweise lebensbedrohlichen Hautreaktionen werden oft von grippeähnlichen Symptomen (Kopfschmerzen, Fieber und Gliederschmerzen) begleitet. Das höchste Risiko für diese schweren Hautreaktionen besteht in den ersten Behandlungswochen. Wenn bei Ihnen ein Stevens-Johnson-Syndrom oder eine Toxisch epidermale Nekrolyse in Zusammenhang mit der Anwendung von Sulfasalazin aufgetreten ist, beenden Sie die Behandlung und gehen Sie umgehend zum Arzt. Teilen Sie ihm mit, dass Sie Sulfasalazin einnehmen. Je früher der Wirkstoff agbesetzt wird, um so besser ist die Prognose der Hauterkrankungen. Wenn bei Ihnen ein Hautausschlag oder die anderen genannten Symptome an der Haut auftreten, dürfen Sie nie wieder mit dem Wirkstoff behandelt werden.

Sulfasalazin bei Schwangerschaft & Stillzeit

Sulfasalazin kann zu einem Mangel an dem Vitamin Folsäure führen beziehungsweise einen Folsäuremangel verstärken. Eine Folsäureunterversorgung während der Schwangerschaft wird mit dem Auftreten von Fehlbildungen des Nervensystems (Fehlen des Gehirns oder von dessen Teilen, "offener Rücken") in Verbindung gebracht. Möglicherweise begünstigt die Einnahme von Sulfasalazin in den drei Monaten vor Beginn der Schwangerschaft solche Fehlbindungen bei den Kindern. Frauen im gebärfähigen Alter ohne sichere Verhütungsmethoden sollten daher bei Therapie mit Sulfasalazin zusätzlich Folsäure erhalten.

Männer mit Zeugungswunsch sollten Sulfasalazin nach Rücksprache mit dem Arzt vorübergehend absetzen, da es die Reifung der Spermien beeinträchtigt. Es dauert dann etwa drei Monate, bis sich die Spermienreifung normalisiert hat.

Sulfasalazin und seine Bestandteile Sulfapyridin und 5-Aminosalicylsäure treten in die Muttermilch über. Sulfasalazin sollte nur unter strenger ärztlicher Abwägung von Nutzen und Risiken während der Stillzeit eingenommen werden.

Sulfasalazin und Kinder

Sulfasalazin darf bei Kindern unter zwei Jahren nicht angewendet werden.