Spirapril Wirkung

Spirapril gehört zu den lang wirkenden ACE-Hemmern. Seine Wirkung tritt mit einer Verzögerung nach der Einnahme ein und hält über 24 Stunden an. Diese Verzögerung entsteht, weil Spirapril als inaktive Form gegeben wird und erst im Körper in seine aktive Form umgewandelt wird (Prodrug).

Spirapril blockiert das "Angiotensin-Converting-Enzyme" (ACE), das in der Niere für die Herstellung des Hormons Angiotensin II benötigt wird. Angiotensin II verengt die Blutgefäße mit der Folge einer Blutdrucksteigerung. Durch den Einfluss von Spirapril wird weniger ACE hergestellt, sodass der blutdrucksteigernde Effekt ausbleibt. Ein erhöhter Blutdruck wird auf normale Werte gesenkt.

Zusätzlich hat Spirapril den Effekt, dass mehr Kochsalz und Wasser durch die Nieren ausgeschieden werden. Auf diese Weise wird das Blutvolumen verringert und der Blutdruck ebenfalls gesenkt. Vermutlich kann auf diese Weise ein positiver Effekt bei bestimmten Nierenfunktionsstörungen erzielt werden. Diese Wirkung ist allerdings noch nicht ausreichend untersucht oder belegt.

Angiotensin II hat zusätzlich einen direkten Einfluss auf Gefäße und Herzmuskelzellen. Für sie stellt es einen Wachstumsfaktor dar. Bei schon bestehendem Bluthochdruck, bei Herzmuskelschwäche und nach einem Herzinfarkt begünstigt Angiotensin II den krankhaften Umbau der Gefäße und der Herzmuskelzellen. Die Herzwände verdicken sich, die Herzkammern werden vergrößert, die Herzleistung lässt nach. Diesen auch "Remodeling" genannten Umbau kann Spirapril verhindern oder zumindest abbremsen. So erklärt sich sein positiver Effekt in der Nachbehandlung des akuten Herzinfarkts.
Lesen Sie auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen zu welcher der Wirkstoff Spirapril gehört: ACE-Hemmer