Spirapril Gegenanzeigen

Spirapril darf nicht angewendet werden bei:
  • einer Überempfindlichkeit gegen Spirapril oder einen anderen ACE-Hemmer, besonders bei einem Quincke-Ödem in der Vorgeschichte
  • beidseitiger Nierenarterienverengung (Nierenarterienstenose) oder einseitiger Nierenarterienverengung bei einer Einzelniere
  • Zustand nach einer Nierentransplantation
  • sehr schweren Nierenfunktionsstörungen
  • Blutwäsche (Dialyse)
  • primärem Hyperaldosteronismus (Funktionsstörung der Nebennierenrinde)
  • herzbedingtem Schock
  • Herzklappenverengung mit Einfluss auf den Kreislauf (Mitralklappen- oder Aortenstenose)
  • krankhafter Vergrößerung des Herzens (hypertropher Kardiomyopathie) mit Behinderung des Blutausstroms aus dem Herzen
  • schwerer Herzmuskelschwäche
  • gleichzeitig stattfindender Desensibilisierungstherapien mit Insektengiften zur Behandlung einer Allergie
  • Schwangerschaft und in der Stillzeit
  • Kindern.

Spirapril darf nur nach sorgfältiger ärztlicher Nutzen-Risiko-Abwägung angewendet werden bei:
  • schweren Nierenfunktionsstörungen
  • erhöhtem Urineiweiß (Proteinurie)
  • Störungen des Mineralhaushalts im Blut (Elektrolytstörungen)
  • Lebererkrankungen oder Leberfunktionsstörungen
  • Vorliegen einer gestörten Immunreaktion oder Kollagenkrankheit (wie zum Beispiel Lupus erythematodes oder Sklerodermie)
  • Salz- und/oder Flüssigkeitsmangel
  • schwerem Bluthochdruck
  • Bluthochdruck und gleichzeitig vorhandener Herzmuskelschwäche
  • älteren Patienten (älter als 65 Jahre).

Die gleichzeitige Anwendung von Spirapril und Poly(acrylnitril, natrium-2-methallylsulfonat)high flux-Membranen (die bei der Dialyse eingesetzt werden) ist streng verboten.

Spirapril bei Schwangerschaft & Stillzeit

Im ersten Schwangerschaftsdrittel wird die Einnahme von Spirapril nicht empfohlen, im zweiten und dritten Drittel der Schwangerschaft ist die Anwendung verboten. Frauen im gebärfähigen Alter sollten während der Therapie eine zuverlässige Methode der Empfängnisverhütung anwenden.

Eine Behandlung mit Spirapril sollte keinesfalls während der Schwangerschaft begonnen werden. Bei Schwangerschaftswunsch sind alternative blutdrucksenkende Wirkstoffe mit geeignetem Sicherheitsprofil für Schwangere zu wählen; es sei denn, der Arzt hält eine Fortführung der Behandlung mit Spirapril für zwingend erforderlich.

Wird eine Schwangerschaft festgestellt, muss Spirapril unverzüglich abgesetzt und, wenn erforderlich, eine alternative Therapie begonnen werden. Nach derzeitigem Kenntnisstand (Januar 1013) geht man davon aus, dass Spirapril  die Entwicklung des Ungeborenen gefährden kann, eine fruchtschädigende Wirkung konnte jedoch nicht belegt werden. Mögliche Effekte durch Spirapril sind zu wenig Fruchtwasser bei der Mutter oder eine verminderte Nierenfunktion und eine verzögerte Schädelverknöcherung beim Säugling. Daraus können Nierenversagen, niedriger Blutdruck oder eine erhöhte Kalium-Konzentration im Blut entstehen. Daher sollten im Falle einer Spirapril-Gabe ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel Ultraschall-Untersuchungen der Nierenfunktion und des Schädels des Ungeborenen erfolgen.

Zur Anwendung in der Stillzeit liegen bislang keine hinreichenden Erkenntnisse vor. Es wird jedoch dazu geraten Spirapril gegen einen sichereren Wirkstoff auszutauschen. Das gilt insbesondere dann, wenn Früh- oder Neugeborene gestillt werden.

Spirapril und Kinder

Spirapril sollte bei Kindern nicht angewendet werden.