Sorafenib Wechselwirkungen

Wird Sorafenib gleichzeitig mit Wirkstoffen eingenommen, die ein zum Abbau von Sorafenib wichtiges Stoffwechsel-Enzym aktivieren, kann sich eine Wirkungsminderung ergeben. Solche Stoffe sind: das Tuberkulose-Mittel Rifampicin, Johanniskraut, die Epilepsie-Mittel Phenytoin, Carbamazepin und Phenobarbital sowie das Glukokortikoid Dexamethason.

Sorafenib hemmt seinerseits Enzyme, die für Abbau anderer Wirkstoffe wichtig sind. Dadurch erhöht sich die Konzentration dieser Wirkstoffe im Blut und es kann verstärkt zu Nebenwirkungen kommen. Dies gilt beispielsweise für die Gerinnungshemmer Warfarin oder Phenprocoumon. Werden sie eingenommen, muss der Arzt die Blutgerinnung gut überwachen. Auch der Abbau von Bupropion (gegen Depressionen), Efavirenz gegen HI-Viren, Methadon (Drogenersatzmittel), dem Malaria-Mittel Amodiaquin, Repaglinid (Blutzuckersenker zum Einnehmen) und der Zytostatika Cyclophosphamid, Ifosfamid und Paclitaxel, kann durch Sorafenib verzögert werden.

Manche Wirkstoffe gelangen nur mit Hilfe von so genannten Transporteiweißen an ihren Wirkort, beispielsweise das Herzglykosid Digoxin (herzmuskelstärkende Wirkung). Da Sorafenib dessen Transporteiweiß hemmt, kann es bei Kombination mit diesem Medikament zu höheren Digoxin-Konzentrationen im Blut und damit Vergiftungen kommen.

Bei Kombination mit anderen Krebsmitteln, wie Doxorubicin und Irinotecan steigerte Sorafenib die Blutkonzentration der Kombinationspartner zum Teil erheblich. So kam es bei Doxorubicin zu einem 21%-igen Anstieg, bei Irinotecan zu einem Anstieg um 26 bis 42%. Ob dies nachteiligen Folgen hat, ist bisher aber nicht bekannt. Keinen Einfluss hatte Sorafenib auf die Wirkung von Gemcitabin und Oxaliplatin. Ärztliche Vorsicht muss allerdings bei Kombination mit Docetaxel walten - hier kommt es zu Anstiegen von 36 bis 80%.