Sorafenib Gegenanzeigen

Sorafenib darf nicht bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff eingesetzt werden.

Nur nach sorgfältiger ärztlicher Nutzen-Risiko-Abwägung darf Sorafenib angewendet werden bei
  • Bluthochdruck, weil der Wirkstoff den Blutdruck steigern kann. Der Blutdruck ist regelmäßig zu überprüfen und, falls erforderlich, zu behandeln. Sollte es dauerhaft zu nicht behandelbarem hohem Blutdruck oder einer Blutdruckkrise mit sehr hohen Blutdruckwerten kommen, sollte der Arzt die Behandlung ändern oder abbrechen.
  • Blutungsneigung oder Behandlung mit Antikoagulanzien (Blutgerinnungshemmer) wie Warfarin oder Phenprocoumon, weil Sorafenib Blutungen auslösen kann. Die Blutgerinnung (INR-Werte, Prothrombinzeit) muss während der Behandlung bei allen Patienten ärztlich überwacht werden. Kommt es zu behandlungsbedürftigen Blutungen, wird empfohlen, die Sorafenib-Therapie dauerhaft zu unterbrechen beziehungsweise zu beenden.
  • Angina Pectoris (Brustengebeschwerden), weil Sorafenib die Neigung zur Minderdurchblutung des Herzmuskels verstärkt. Treten Angina Pectoris-Anfälle während der Behandlung mit Sorafenib auf, muss der Arzt einen Abbruch der Therapie erwägen. Bei Auftreten eines Herzinfarktes ist ein Behandlungsabbruch ebenfalls in Betracht zu ziehen.
  • bei schwerer Leberfunktionsstörung, da Sorafenib hauptsächlich über die Leber ausgeschieden wird. Es gibt zwar keine Daten über die Behandlung bei dieser Patientengruppe, dennoch ist es wahrscheinlich, dass es zu einer erhöhten Wirkstoff-Konzentration im Blut kommt und demzufolge mehr Nebenwirkungen auftreten.
  • bei geplanten Operationen, weil Sorafenib möglicherweise die Wundheilung verzögert. Es wird empfohlen, vor größeren chirurgischen Eingriffen vorsorglich die Behandlung vorübergehend zu unterbrechen. Die Wiederaufnahme der Therapie hängt dann vom Fortschritt der Wundheilung ab.
  • älteren Patienten, weil bei dieser Altersgruppe über Fälle von Nierenversagen berichtet wurde. Daher sollte eine ärztliche Überwachung der Nierenfunktion in Betracht gezogen werden.
  • Nierenzellkrebs-Patienten mit hohem Risiko nach der MSKCC (Memorial Sloan Kettering Cancer Center). Für diese Patienten liegen keine Erfahrungen vor.
Treten während der Behandlung geschwürige Durchbrüche im Magen-Darm-Bereich auf, muss die Sorafenib-Therapie unterbrochen werden.

Sorafenib bei Schwangerschaft & Stillzeit

Über die Anwendung von Sorafenib bei schwangeren Frauen liegen keine Daten vor. Tierexperimente mit Ratten haben aber ergeben, dass Sorafenib den Mutterkuchen durchdringt und das Ungeborene schädigt. Deshalb sollte der Wirkstoff bei schwangeren Frauen nicht verwendet werden. Ausnahme: Der behandelnde Arzt hält eine Sorafenib-Therapie nach sorgfältiger Abwägung des Nutzens für die Mutter und des Risikos für das Kind für eindeutig erforderlich.

Frauen im gebärfähigen Alter müssen während einer Sorafenib-Behandlung eine zuverlässige Verhütungsmethode anwenden.

Weiterhin lassen Ergebnisse aus Tierexperimenten vermuten, dass Sorafenib die männliche und weibliche Fruchtbarkeit beeinträchtigt.

Es ist nicht bekannt, ob Sorafenib beim Menschen in die Muttermilch übergeht. Bei Tieren wurde dies allerdings beobachtet. Da Sorafenib Wachstum und Entwicklung von Säuglingen schädigen könnte, dürfen Frauen während der Behandlung nicht stillen.

Sorafenib und Kinder

Die Unbedenklichkeit und Wirksamkeit von Sorafenib bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren wurde nicht untersucht. Daher ist die Behandlung dieser Altersgruppe mit dem Wirkstoff nicht zu empfehlen.