Simvastatin Gegenanzeigen

 Der Wirkstoff darf nicht angewendet werden bei:
  • Überempfindlichkeiten gegenüber Simvastatin
  • aktiven Lebererkrankungen
  • dauerhafter Erhöhung bestimmter Leber-Enzym-Werte (Erhöhung der Transaminasen)
  • Schwangerschaft und in der Stillzeit
  • Skelettmuskelerkrankungen mit Muskelfaserzerstörung
  • starker Erhöhung skelettmuskelspezifischer Blutwerte (Creatinkinase).
Simvastatin darf nicht gleichzeitig angewandt werden mit anderen Blutfettsenkern (Gemfibrocil, Fibraten und Niacin), mit Antibiotika (Erythromycin, Clarithromycin, Telithromycin), manchen Herz- und Blutdruckmitteln (Amiodaron, Verapamil, Diltiazem), bestimmten Antidepressiva (Nefazodon), bestimmten Pilzmitteln (Itraconazol, Ketoconazol), dem Immunologikum Ciclosporin und bestimmten Medikamenten gegen das HI-Virus (Indinavir, Nelfinavir, Saquinavir, Ritonavir, Amprenavir). Diese Wirkstoffe verzögern die Ausscheidung von Simvastatin und erhöhen das Risiko für eine Muskelfaser-Zerstörung.

Nur nach einer sorgfältigen ärztlichen Nutzen-Risiko-Abwägung darf Simvastatin wegen der erhöhten Gefahr einer Muskelfaserzerstörung eingesetzt werden bei:
  • Patienten über 70 Jahren
  • beeinträchtigter Nierenfunktion
  • Schilddrüsenunterfunktion
  • erblichen Skelettmuskelerkrankungen in der Familie
  • Muskelbeschwerden bei früheren Behandlungen mit Blutfettsenkern aus den Gruppen der Statine oder Fibrate
  • chronischem Alkoholmissbrauch.

Besondere Hinweise

Einige Patienten (genauer die, die eine bestimmte Mutation des SLC01B1-Gens tragen) können während der Behandlung mit Simvastatin 80 Milligramm an schweren Muskelerkrankungen bis hin zur Auflösung quergestreifter Muskelfasern erkranken. Vor Verordnung von Simvastatin sollte der Arzt deshalb eine Genotypisierung (genetischer Fingerabdruck) in Betracht ziehen. Bei Vorliegens des C-Allels c.521T>C sind hohe Dosen Simvastatin zu vermeiden. 

Sind Sie zuckerkrank (Diabetes mellitus vom Typ 1 oder Diabetes mellitus vom Typ 2) oder besteht das Risiko, dass Sie eine Blutzuckererkrankung entwickeln, wird der Arzt Sie während der Simvastatin-Gabe engmaschig überwachen. Das Risiko, eine Blutzuckererkrankung zu entwickeln besteht, wenn Sie:

  • erhöhte Blutzucker- und Blutfettwerte haben
  • übergewichtig sind
  • einen hohen Blutdruck haben.

Simvastatin bei Schwangerschaft & Stillzeit

Es ist nicht ausreichend geklärt, ob Simvastatin eine besondere Gefährdung des ungeborenen Kinds verursacht. Im Tierversuch wurden Schädigungen des Ungeborenen festgestellt. Die Einnahme von Simvastatin in der Schwangerschaft sollte unterlassen werden, da der Nutzen das Risiko nicht rechtfertigt. Bei bestehendem Kinderwunsch oder dem Verzicht auf Verhütungsmaßnahmen sollte die Einnahme von Simvastatin beendet werden.

Es ist unklar, ob das Medikament in die Muttermilch übergeht. In der Stillzeit darf Simvastatin nicht angewendet werden.

Auf den Erfolg einer Dauertherapie hat das vorübergehende Absetzen des Medikaments keinen Einfluss.

Simvastatin und Kinder

Eine Anwendung bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren wird derzeit nicht empfohlen, da die Unbedenklichkeit von Simvastatin in dieser Altersgruppe noch nicht nachgewiesen wurde.