Sertindol Wechselwirkungen

Sertindol kann eine bestimmte Form der Herzrhythmusstörung hervorrufen. Dabei ist das so genannte QT-Intervall im EKG verlängert. Erhalten diese Patienten Wirkstoffe, die ebenfalls die QT-Zeit verlängern, darf Sertindol nicht gegeben werden. Da Sertindol in der Leber unter anderem durch das Leber-Enzym Cytochrom P450 3A abgebaut wird, darf es nicht zusammen mit anderen Wirkstoffen eingenommen werden, die dieses Leberenzym hemmen.
Sertindol wird auch von dem Leberenzym Cytochrom P 2D6 abgebaut. Daher sollte es mit Wirkstoffen wie Fluoxetin oder Paroxetin (beide gegen Depressionen), die dieses Enzym hemmen, nur unter ärztlicher Kontrolle eingenommen werden. Denn im Zusammenwirken kann die Blutkonzentration an Sertindol um das Zwei- bis Dreifache ansteigen und zu starken Nebenwirkungen führen.

Der Abbau von Sertindol kann durch Substanzen, die die Enzyme der Cytochrom-Gruppe vermehren, erheblich verstärkt werden, was die Sertindol-Wirkung abschwächt. Vor allem das Tuberkulose-Antibiotikum Rifampicin und die Epilepsie-Mittel Carbamazepin, Phenytoin und Phenobarbital können die Sertindol-Konzentration im Blut halbieren oder sogar dritteln, was eine Erhöhung der Sertindol-Dosis notwendig macht.