Sertindol – Gegenanzeigen
Der Wirkstoff darf nicht angewendet werden bei:
Da Sertindol in der Leber unter anderem durch das Leber-Enzym Cytochrom P450 3A abgebaut wird, darf es nicht zusammen mit anderen Wirkstoffen eingenommen werden, die dieses Leberenzym hemmen.
Nur mit Vorsicht und unter ärztlicher Nutzen-Risisko-Abwägung sollte Sertindol in folgenden Fällen gegeben werden:
- Überempfindlichkeit gegen Sertindol
- Patienten mit unbehandeltem Blut-Kaliummangel (Hypokaliämie) oder Blut-Magnesiummangel (Hypomagnesiämie), da beides zusammen mit Sertindol zu einem hohen Risiko für Herzrhythmusstörungen führen kann
- Patienten mit Herz- und Kreislauf-Beschwerden, Beschwerden-verursachender Herzmuskelschwäche, Herzvergrößerung, Herzrhythmusstörungen
- bei zu langsamer Herzschlagfolge (unter 50 Schläge pro Minute)
- Patienten mit angeborener oder krankheitsbedingter Herzrhythmusstörung, bei der eine bestimmte Herschlagphase (QT-Intervall) verlängert ist (QTc-Intervall über 450 Millisekunden bei Männern und über 470 Millisekunden bei Frauen) oder bei denen diese Störung in der Familie liegt. Erhalten diese Patienten Wirkstoffe, die ebenfalls die QT-Zeit verlängern, darf Sertindol nicht gegeben werden.
- Zu diesen Wirkstoffen gehören:
- Antiarrhythmika der Klasse Ia und III wie Chinidin, Amiodaron, Sotalol, Dofetilid
- einige andere Neuroleptika wie zum Beispiel Thioridazin
- einige Makrolid-Antibiotika wie Erythromycin
- einige H1-Antihistaminika wie Terfenadin und Astemizol
- einige Gyrasehemmer wie Gatifloxacin und Moxifloxacin
- das Magenmittel Cisaprid
- Lithium gegen Depressionen
- Zu diesen Wirkstoffen gehören:
Da Sertindol in der Leber unter anderem durch das Leber-Enzym Cytochrom P450 3A abgebaut wird, darf es nicht zusammen mit anderen Wirkstoffen eingenommen werden, die dieses Leberenzym hemmen.
- Zu diesen Wirkstoffen gehören:
- eingenommene oder gespritzte Pilz-Mittel wie Ketoconazol und Itraconazol
- einige Makrolid-Antibiotika wie Erythromycin und Clarithromycin
- HIV-Proteasehemmer wie Indinavir gegen AIDS
- einige Calciumkanalblocker wie Diltiazem und Verapamil
- das Magenmittel Cimetidin.
Nur mit Vorsicht und unter ärztlicher Nutzen-Risisko-Abwägung sollte Sertindol in folgenden Fällen gegeben werden:
- bei Parkinson-Krankheit. Neuroleptika können die Wirkungen von Wirkstoffen aus der Gruppe der Dopamin-Agonisten hemmen, die zur Behandlung von Parkinson verwendet werden.
- bei Patienten, bei denen das Leber-Enzym CYP2D6 nur langsam arbeitet, weil höhere Konzentrationen von Sertindol im Blut und damit mehr Nebenwirkungen entstehen können.
- bei älteren Menschen, weil diese häufiger schwere Erkrankungen von Herz und Gefäßen haben. Herz und Blutgefäße sollten daher bei dieser Patientengruppe vor einer Sertindol-Behandlung erst gründlich untersucht werden.
- bei Patienten mit schon einmal aufgetretenen Krampfanfällen, weil Sertindol unter Umständen solche bei empfindlichen Menschen auch auslösen kann.
- bei Patienten mit leichter bis mittelschwerer Leberfunktionsstörung.
Sertindol bei Schwangerschaft & Stillzeit
Es gibt keine klinischen Studien am Menschen, die die Sicherheit der Anwendung von Sertindol während der Schwangerschaft erwiesen haben. Im Tierexperiment ergaben sich keine Mißbildungen. Doch die Jungen der Tiere, welche mit vergleichbaren Sertindol-Dosierungen behandelt wurden, waren später weniger fruchtbar. Daher darf Sertindol vorsichtshalber nicht während der Schwangerschaft eingenommen werden.Es wurden auch keine Studien mit Sertindol bei stillenden Müttern durchgeführt. Allerdings ist zu erwarten, dass der Wirkstoff in die Muttermilch übergeht. Wenn eine Behandlung mit Sertindol vom Arzt für zwingend notwendig gehalten wird, sollte abgestillt werden.