Schweineinsulin Wirkung

Schweineinsulin wird aus den Beta-Zellen des Schweins gewonnen. Danach wird das Schweineinsulin aufbereitet und gereinigt, so dass aus einem Kilo Schweinebauchspeicheldrüsen zwischen 100 und 200 Milligramm reines Insulin gewonnen werden.

Schweineinsulin unterscheidet sich in seiner chemischen Struktur vom menschlichen Insulin nur durch einen Baustein, eine Aminosäure. Dieser Unterschied jedoch bedingt die Entstehung möglicher allergischer Reaktionen.

Ansonsten hat Schweineinsulin den gleichen Wirkmechanismus wie das menschliche Insulin. Es senkt den Zuckerspiegel im Blut. Dies geschieht einerseits durch Aktivierung der Aufnahme von Zucker aus dem Blut in die Körperzellen und andererseits durch Anregung zur Zuckerspeicherung in diesen Zellen. Gleichzeitig hemmt der Wirkstoff die Freisetzung des so genannten Glukagons aus der Bauchspeicheldrüse. Glukagon ist eine in der Bauchspeicheldrüse produzierte Substanz, die die Zuckerabgabe aus den Zellen ins Blut aktiviert (und somit den Blutzuckerspiegel erhöht).

Zusätzlich hemmt Schweineinsulin den Abbau von Fettzellen. Diese so genannte Insulin-Mast ist als unerwünschte Wirkung einzustufen, die bei den Patienten zu einer Gewichtszunahme führen kann.

Schweineinsulin gibt es sowohl als Normalinsulin wie als Verzögerungsinsulin. Diese Benennungen kennzeichnen den Wirkungsverlauf:
  • Normalinsulin - früher Altinsulin - verhält sich ähnlich wie das Insulin, das die Zellen der menschlichen Bauchspeicheldrüse produzieren. Nach dem Spritzen wirkt es relativ schnell, die stärkste Wirkung auf den Blutzucker hat das Insulin nach etwa zwei bis drei Stunden. Nach etwa vier bis sechs Stunden ist es im Blut nicht mehr nachweisbar.
  • Verzögerungsinsulin wirkt nicht so schnell, aber dafür länger. Deshalb muss es nicht so häufig gespritzt werden wie Normalinsulin. 1936 entdeckte der Arzt Hans Christian Hagedorn, daß sich die Wirkung von Insulin durch Zusatz eines bestimmten Eiweißes (NPH = Neutrales Protamin Hagedorn) verzögern ließ. Auf diese Weise reicht die Wirkung einer Spritze nicht mehr nur vier bis sechs, sondern etwa zwölf Stunden. Etwa vier bis sechs Stunden nach dem Spritzen eines NPH-Insulins ist die Blutzuckersenkung am stärksten.
    Ein anderer Trick zur Verzögerung der Insulinwirkung ist der Zusatz von Zink. Zink-Insulin hat einen ähnlichen Wirkungsverlauf wie NPH-Insulin und kann ebenfalls weniger häufig gespritzt werden wie Normalinsulin.
Lesen Sie auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen zu welcher der Wirkstoff Schweineinsulin gehört: Insuline