Rosuvastatin Wechselwirkungen

Rosuvastatin ist ein Substrat bestimmter Transport-Eiweiße, einschließlich des Aufnahmetransporters in der Leber OATP1B1 und des Abflusstransporters an der Blut-Hirn-Schranke BCRP. Die gleichzeitige Anwendung von Rosuvastatin und Medikamenten, die diese Transporteiweiße beeinflussen, führt möglicherweise zu erhöhten Rosuvastatin-Blutkonzentrationen und zu einem erhöhten Risiko für Muskelerkrankungen.

Die gemeinsame Gabe von Rosuvastatin und Ciclosporin (unterdrückt das körpereigene Abwehrsystem) ist verboten. 

Die gleichzeitige Anwendung von Proteasehemmern (gegen HIV-Infektionen) kann die Wirkstoffkonzentration von Rosuvastatin im Körperkreislauf stark erhöhen. Vor einer gemeinsamen Anwendung muss der Arzt das Nutzen-Risiko-Verhältnis sorgfältig prüfen und die Rosuvastatin-Dosis individuell anpassen. 

Bei einer gemeinsamen Anwendung von Rosuvastatin mit Gemfibrozil und anderen blutfettsenkenden Wirkstoffen (zum Beispiel Fenofibrat und anderen Fibraten) sowie Niacin (Vitamin B3) in blufettsenkender Dosierung (von 1 Gramm pro Tag und höher) erhöht sich das Risiko einer Muskelerkrankung. Die 40-Milligramm-Rosuvastatin-Dosis darf gar nicht zusammen mit Fibraten gegeben werden. 

Eine Wechselwirkung zwischen Rosuvastatin und Ezetimib (hemmt die Cholesterinaufnahme aus dem Darm) kann nicht ausgeschlossen werden.

Die gleichzeitige Einnahme von Rosuvastatin und säurebindenden Mitteln (Antazida) auf Aluminium- und Magnesiumhydroxidbasis senken die Rosuvastatin-Wirkung etwa um die Hälfte. Dieser Effekt kann abgeschwächt werden, wenn die Antazida-Dosis zwei Stunden nach Rosuvastatin eingenommen wird. 

Die gleichzeitige Anwendung von Rosuvastatin und dem Makrolidantibiotikum Erythromycin vermindert die blutfettsenkende Wirkung von Rosuvastatin.

Zu Beginn der Behandlung sowie bei einer erhöhten Dosis von Rosuvastatin kann sich die Blutungszeit verlängern und die Blutungsgefahr steigern, wenn gleichzeitig Vitamin-K-Antagonisten (zum Beispiel Warfarin, Phenprocoumon oder einem anderen Cumarin-Abkömmling) eingenommen werden. Deshalb muss die Blutgerinnung bei diesen Patienten sehr sorgfältig überwacht werden. 

Die gleichzeitige Gabe von Rosuvastatin und der "Pille" führt zu einer deutlichen Wirkungsverstärkung der schwangerschaftsverhütenden Hormone. Möglicherweise gilt dies auch für Östrogen-Gestagen-Kombinationen gegen Wechseljahresbeschwerden. Dies muss vom Arzt bei der Wahl der Dosierung der Hormonpräparate berücksichtigt werden.

Studien zur Erfassung von Wechselwirkungen wurden nur bei Erwachsenen durchgeführt. Das Ausmaß der Wechselwirkungen bei Kindern und Jugendlichen ist nicht bekannt.