Risperidon Gegenanzeigen

Der Wirkstoff darf nicht eingesetzt werden bei:
  • Überempfindlichkeit gegen Risperidon
  • erhöhter Konzentration des Hormons Prolaktin im Blut, die nicht durch die Gabe von Medikamenten bedingt ist. Eine mögliche Ursache für eine gesteigerte Prolaktin-Konzentration ist ein Tumor der Hirnanhangsdrüse. Folgen davon sind ein Spannungsgefühl in der Brust und eine Brustvergrößerung, eventuell auch mit Milchabsonderung.
Der Wirkstoff darf nur nach einer sorgfältigen Abwägung von Nutzen und Risiko durch den Arzt angewendet werden bei Patienten mit:

Diese Personen müssen während der Therapie streng ärztlich überwacht werden.

Besondere Hinweise

Während der Behandlung mit Risperidon kann es während einer Operation der Augenkrankheit "Grauer Star" (sogenannte Kataraktoperation) zu einem sogenannten Floppy Iris Syndrom (IFIS) kommen. Während der Operation zeigt sich IFIS mit drei typischen Symptomen (in mehr oder minder schwerer Ausprägung):

  • schlaffes wellenförmiges (medizinisch undulierendes) Bindegewebe der Regenbogenhaut (sogenanntes Irisstroma). Das Irisstroma ist das vordere der zwei Blätter aus denen die Regenbogenhaut besteht. Es enthält Bindegewebe.
  • fortschreitende Pupillenverengung während der Operation
  • Neigung zum Vorfall der Regenbogenhaut durch einen der Zugänge zur Augen-Vorderkammer.
IFIS kann auch mit anderen Komplikationen am Auge einhergehen, zum Beispiel einem Riss der hinteren Linsenkapsel und dem Verlust des Glaskörpers.

Um das Risiko von IFIS und seiner begleitenden Komplikationen zu verringern, muss der Arzt vor einer Operation des Grauen Stars erfahren, dass Sie Paliperidon einnehmen. Sollte Sie der Arzt nicht explizit danach fragen, so informieren Sie ihn bitte von sich aus über die Risperidon-Einnahme.

Während einer Kataraktoperation ist ärztliche Vorsicht geboten. Falls der Verdacht auf IFIS besteht, sind vom Arzt entsprechende Maßnahmen zu treffen, um eine Vorwölbung der Regenbogenhaut (sogenannter Irisprolaps) während der Operation zu verhindern.

Risperidon bei Schwangerschaft & Stillzeit

Der Wirkstoff sollte nicht während der Schwangerschaft und in der Stillzeit eingesetzt werden. Bei diesen Frauen ist die Unbedenklichkeit der Anwendung für Mutter und Kind nicht nachgewiesen. Frauen im gebärfähigen Alter sollten während der Therapie empfängnisverhütende Maßnahmen treffen.

Risperidon und Kinder

Zur Behandlung von Kindern unter fünf Jahren liegen keine ausreichenden klinischen Untersuchungen vor, daher ist bei ihnen von einer Risperidon-Therapie abzuraten.

Ältere Kinder und Jugendliche mit schweren aggressiven Verhaltensstörungen oder Psychosen können mit dem Wirkstoff behandelt werden. Allerdings muss der Arzt die Behanldung mit einer niedrigen Dosis beginnen, die nur langsam gesteigert werden darf und für die Dauerbehandlung ist die niedrigstmögliche Dosis zu wählen.

Die medikamentöse Behandlung sollte stets von einer sozialpsychiatrischen (Familien-)Therapie begleitet werden.