Rifampicin Warnhinweise

  • Durch das Medikament kann es zu einer dauerhaften Verfärbung von weichen Kontaktlinsen kommen. Eine bräunlich-rote Verfärbung der Tränenflüssigkeit ist durch die Eigenfarbe des Wirkstoffs bedingt und unbedenklich.
  • Sehr selten werden durch das Medikament durch Entzündung der Sehnerven Sehstörungen verursacht. Bei Auftreten der Beschwerden sollte sofort ein Arzt aufgesucht werden.
  • Das Medikament kann zu einem Blutplättchenmangel (Anzeichen: Nasenbluten) und zu Blutarmut führen. Dann ist die Therapie sofort abzubrechen und der Wirkstoff darf nicht mehr verwendet werden.
  • Während der Behandlung mit dem Medikament ist die Entstehung einer Schwangerschaft zu verhindern. Da verhütende Hormone in der Wirkung abgeschwächt sind, sollten zusätzlich nicht-hormonelle Verhütungsmittel wie Kondome benutzt werden.
  • Während der Behandlung sind regelmäßige ärztliche Kontrollen des Blutbildes sowie der Blutgerinnung nötig.
  • Bei Störungen der Nierenfunktion ist die Behandlung sofort abzubrechen.
  • Bei Auftreten eines grippeähnlichen "Flu-Syndroms" mit Gliederschmerzen und Fieber ist die Dosis des Medikaments bei zwei- bis dreimal wöchentlicher Gabe (intermittierende Therapie) zu verringern. Falls dies nicht hilft, wird der Arzt zur täglichen Gabe übergehen.
  • Vor und während der Wirkstoff-Anwendung sollten vom Arzt regelmäßige Kontrollen der Leberwerte durchgeführt werden.
  • Zur Vermeidung einer Resistenzentwicklung (Unempfindlichkeit) der Bakterien gegenüber dem Wirkstoff, sollte der Wirkstoff zur Therapie der Tuberkulose nur in Kombination mit weiteren Tuberkulose-Mitteln und nach entsprechender Resistenz-Testung verabreicht werden.
  • Patienten mit leichten bis mittelschweren Leberfunktionsstörungen sollten zur Dauertherapie geringere Dosen des Wirkstoffes erhalten als ansonsten gesunde Personen.
  • Zur Kontrolle der Leberfunktion werden Leberwertbestimmungen (ASAT, ALAT) in mindestens vierwöchigem Abstand, bei Erhöhung über 50 Units pro Liter auch öfter, angeraten.
  • Das Medikament sollte abgesetzt werden, wenn die Leberfunktionswerte über 100 Units pro Liter liegen oder ein stärkerer Bilirubinanstieg gemessen werden, es im Labor bei der Blutuntersuchung Hinweise auf einen Leberzelluntergang (GLDH-Anstieg) gibt oder Zeichen einer Gallenaufstauung in der Leber auftreten. Bei leichter oder vorübergehender Erhöhung des Bilirubingehaltes im Blut, der alkalischen Phosphatase oder der Transaminasen (alles Blutwerte, die Auskunft über die Leberfunktion geben) besteht im Allgemeinen kein Anlass zur Unterbrechung der Behandlung.
  • Die Patienten sollten besonders sorgfältig hinsichtlich des Auftretens von Symptomen wie Müdigkeit, Schwäche, Unwohlsein, Appetitlosigkeit, Übelkeit und Erbrechen beobachtet werden. Sollten diese Symptome auftreten und Zeichen einer Leberschädigung nachweisbar sein, so muss das Medikament sofort abgesetzt werden, da es sonst zu einer schweren Leberschädigung kommen kann. Sollten Sie diese Symptome bemerken, suchen Sie sofort Ihren Arzt auf.
  • Bei Erwachsenen sollten folgende Laborwerte vor Beginn der Behandlung bestimmt werden: Leberfunktionswerte, Bilirubin, Serumkreatinin, komplettes Blutbild einschließlich Thrombozytenzahl (Blutplättchen). Bei Kindern ist die Bestimmung der Ausgangswerte nicht zwingend notwendig, es sei denn, Vorerkrankungen oder Beschwerden machen dies erforderlich.
  • Das Medikament kann Leberfunktionsstörungen verursachen.
  • Zu Beginn der Behandlung kann es zu einer Erhöhung der Bilirubinkonzentration im Blut kommen. Bei Erhöhung eines Einzelwertes muss die Therapie aber in der Regel nicht abgebrochen werden. Die Entscheidung hierüber sollte nach Wiederholung des Tests und unter Berücksichtigung der Werte in Zusammenhang mit dem Zustand des Patienten vom Arzt getroffen werden.
  • Bei Patienten mit Leberfunktionsstörungen darf die Therapie ausschließlich nach ärztlicher Anweisung erfolgen und dann auch nur mit besonderer Vorsicht und während einer strengen ärztlichen Überwachung.
  • Das Medikament darf nicht zusammen mit Alkohol eingenommen werden, da es ansonsten zu Schädigungen der Leber und des Nervensystems kommen kann.
  • Bei Patienten mit Nierenfunktionsstörungen, Lebererkrankungen, Gicht oder Störungen der Blutgerinnung und Blutbildung sowie bei Alkoholkranken darf das Medikament ausschließlich nach ärztlicher Anweisung eingenommen werden - und dann auch nur mit besonderer Vorsicht.
  • Ältere Patienten sowie Patienten mit schlechtem Ernährungszustand benötigen gegebenenfalls neben der Therapie eine zusätzliche Vitamin B6-Behandlung.
  • Die Therapie sollte immer unter der Aufsicht eines in der Behandlung der Tuberkulose erfahrenen Arztes erfolgen.
  • Da das Medikament in den körpereigenen Vitamin-B6-Stoffwechsel eingreift, sollten Patienten, bei denen ein Vitamin-B6 vorliegt oder zu erwarten ist, zur Vermeidung vorsichtshalber zusätzlich mit Vitamin-Präparaten behandelt werden.
  • Bei Wiederaufnahme der Therapie sollte einschleichend dosiert werden, um eine Sofortreaktion zum Beispiel mit Schock oder Nierenversagen zu vermeiden.
  • Treten während der Behandlung Zeichen einer Überempfindlichkeit oder gar Allergie (inklusive allergischer Schock) auf, so ist die Behandlung sofort abzubrechen und erforderliche Notfallmaßnahmen müssen eingeleitet werden (zum Beispiel Notarzt alarmieren).
  • Während der Behandlung sind regelmäßige ärztliche Kontrollen der Nierenfunktion nötig.
  • Verschiedene Blutuntersuchungen und Laborkontrollen können durch das Medikament beeinflusst werden. Lesen Sie dazu bitte den Abschnitt Wechselwirkungen.