Ribofentanyl 25/ -50/ -75/ -100 Mikrogramm/h Matrixpflaster – Dosierung

Die folgenden empfohlenen Dosierungen sind lediglich Richtwerte. Bei sehr starken Schmerzen kann der Arzt hiervon abweichen. Grundsätzlich wird er die kleinste ausreichend schmerzhemmende Dosis wählen.

Bei Erwachsenen, die vorher keine opioiden Schmerzmittel erhalten haben, wird der Arzt die Therapie in jedem Fall zunächst mit der kleinsten Wirkstärke (25 Mikrogramm/Stunde) beginnen.

Meist wird von anderen opioiden Schmerzmitteln, die als Lösungen, Tabletten oder Spritzen gegeben wurden, auf das Pflaster umgestellt. In solchen Fällen geht der Arzt vom 24-Stundenbedarf des bisher verabreichten Medikaments (beispielsweise Morphin) aus und errechnet daraus den Pflaster-Bedarf:

• gespritztes Morphin 0 bis 22 Milligramm/24 Stunden oder geschlucktes Morphin 0 bis 90 Milligramm/24 Stunden: benötigtes Pflaster-Fentanyl: 0,6 Milligramm/24 Stunden, entsprechend Ribofentanyl 25 Mikrogramm/h
• gespritztes Morphin 23 bis 37 Milligramm/24 Stunden oder geschlucktes Morphin 91 bis 150 Milligramm/24 Stunden: benötigtes Pflaster-Fentanyl: 1,2 Milligramm/24 Stunden, entsprechend Ribofentanyl 50 Mikrogramm/h
• gespritztes Morphin 38 bis 52 Milligramm/24 Stunden oder geschlucktes Morphin 151 bis 210 Milligramm/24 Stunden: benötigtes Pflaster-Fentanyl: 1,8 Milligramm/24 Stunden, entsprechend Ribofentanyl 75 Mikrogramm/h
• gespritztes Morphin 53 bis 67 Milligramm/24 Stunden oder geschlucktes Morphin 211 bis 270 Milligramm/24 Stunden: benötigtes Pflaster-Fentanyl: 2,4 Milligramm/24 Stunden, entsprechend Ribofentanyl 100 Mikrogramm/h.


Manchmal wird noch mehr Schmerzmittel benötigt. Dann berechnet sich die zusätzliche Pflastermenge wie folgt: 15 Milligramm/24 Stunden gespritztes Morphin oder 60 Milligramm/24 Stunden geschlucktes Morphin entsprechen 0,6 Milligramm/24 Stunden Pflaster-Fentanyl oder einem Ribofentanyl 25 Mikrogramm/h Matrixpflaster. Die benötigte Fentanylmenge ist auch durch Kombination mehrerer Pflaster zu erreichen. Es dürfen allerdings nur ganze, keine zerschnittenen Pflaster angewendet werden.

Bei erstmaligen Verwendung der Pflaster und der Umstellung von anderen Schmerzmitteln kann die maximale schmerzhemmende Wirkung erst nach etwa 24 Stunden beurteilt werden. Der Wirkstoff Fentanyl wandert nämlich relativ langsam aus dem Pflaster und durch die Haut in das Blut. Deshalb kann es zunächst auch nötig sein, überschießende Schmerzen durch zusätzliche gespritzte oder geschluckte Schmerzmittel zu bekämpfen. Durch die lang anhaltende Wirkung kann die Schmerzhemmung andererseits nach Entfernung des Pflasters noch für einige Zeit weiter bestehen bleiben.

Bei einer Anwendung der Pflaster über einen längeren Zeitraum hinweg sind bei plötzlicher Beendigung der Behandlung oder plötzlicher Dosisverminderung Entzugssymptome möglich.

Kinder unter 12 Jahren sollten nur unter sorgfältiger ärztlicher Nutzen-Risiko-Abwägung mit den Pflastern behandelt werden. Gleiche Vorsicht ist bei älteren Patienten, Patienten mit Störungen der Leber- oder Nierenfunktion, geschwächten Patienten und solchen mit geringem Körpergewicht angebracht. Sie sollten vom Arzt sorgfältig auf Anzeichen einer Überdosierung beobachtet werden. Gegebenenfalls müssen sie geringere Dosierungen erhalten.

Vor dem Aufkleben jedes Pflasters reinigen Sie die Hautstelle vorsichtig mit sauberem Wasser (keine Reinigungsmittel verwenden!) und trocknen sie gut ab. Das Pflaster kleben Sie dann mit leichtem Druck der flachen Hand (etwa zehn bis 30 Sekunden lang) auf. Zum Aufkleben wählen Sie eine unbehaarte oder von Haaren befreite (mit der Schere, nicht rasieren!) Hautstelle im Bereich des Oberkörpers (Brust, Rücken, Oberarm). Tragen Sie auf die für das Aufkleben des Pflasters ausgewählte Hautstelle keine Cremes, Öle, Lotion oder Puder auf, sie könnten das Kleben des Pflasters beeinträchtigen. Achten Sie darauf, dass die zu beklebende Stelle kürzlich nicht bestrahlt wurde oder Hautreizungen aufweist. Wählen Sie jeweils zum Aufkleben eine neue Hautstelle aus. Jede Hautstelle kann sieben Tage nach Entfernen des Pflasters erneut benutzt werden. Das Pflaster sollte nach 72 Stunden gewechselt werden. Falls im Einzelfall erforderlich, dürfen Sie es frühestens nach 48 Stunden wechseln, da es sonst zu Überdosierungen kommen kann.

Da das Pflaster nach aussen hin durch eine wasserdichte Abdeckfolie geschützt wird, können Sie es auch beim Duschen tragen.

Nach dem Aufkleben oder Entfernen eines Pflasters waschen Sie jedes Mal gründlich die Hände.